Teichmann will in Oberhof wieder aufs Treppchen

Oberhof (dpa) - Axel Teichmann ist heiß auf die Oberhofer Rennen bei der Tour de Ski.

„Ich bin sehr heimatverbunden, starte gern vor Heim-Publikum, vor Freunden und Bekannten und möchte deshalb auch wieder an die Erfolge der vergangenen beiden Jahre anknüpfen. In Oberhof stand ich bisher immer auf dem Treppchen“, sagt der 31 Jahre alte zweimalige Olympia-Zweite von Vancouver. Andere Ziele wären Betrug an den Fans und an sich selbst. Teichmann hat seine Erkältung auskuriert und schon vor Weihnachten „Grünes Licht“ für die Tour- Teilnahme gegeben.

Bisher hat der 1,86 Meter große Modellathlet, der mit Partnerin Steffi und Töchterchen Selma in Oberhof lebt, aber für seinen Heimatverein WSV Bad Lobenstein startet, in diesem Winter nur die Rennen in Gällivare und Kuusamo in den Beinen. Eine Erkältung setzte ihn beim Sprint-Weltcup Anfang Dezember in Düsseldorf Matt. Teichmann reiste sofort wieder nach Hause. Sechs Tage musste er Antibiotika schlucken und mit dem Training vollständig aussetzen. Die Rennen in Davos und La Clusaz musste er auslassen.

„Zehn Tage vor Weihnachten bin ich wieder ins Training eingestiegen. Gemeinsam mit Jens Filbrich konnte ich in Oberhof zwar Umfänge realisieren, doch bei dem stumpfen Neuschnee kaum schnell laufen. Mal sehen, wie sich das beim Tour-Einstieg auswirkt. Die Konkurrenz hat jedenfalls einige Rennen mehr gemacht, dürfte spitziger sein“, schätzt der Bundeswehr-Hauptfeldwebel die Situation ein. „Die Frage ist einfach, ob ich noch zwei, drei Rennen brauche, um nach dem Krankheitsausfall den Rhythmus zu finden“.

Der Prolog mit einer Länge von 3,75 Kilometer am letzten Tag des Jahres kommt dem Distanz-Spezialisten im Kampf gegen die Sprinter entgegen. Auch das 15 Kilometer lange Handicap-Rennen im klassischen Stil am Neujahrstag passt gut in Teichmanns Programm. „Bei zwei, drei Tournee-Rennen möchte ich schon aufs Podest“, legt er sich fest. Auf einen Platz in der Gesamtwertung will das der Dritte von 2009 nicht. „Den Anstieg zur Alpe Cermis in Cavalese muss man erst mal hoch laufen. Das fällt mir mit 84 Kilo schwerer als den leichten Läufern“, begründet der zweimalige Weltmeister seine Zurückhaltung. Durchlaufen will Teichmann aber auf jeden Fall. „Nur die Gesundheit könnte ein Ausstiegsgrund sein“, sagt er.

Nach den kraftraubenden acht Rennen innerhalb von zehn Tagen will Teichmann eine kurze Pause machen. „Nach der Tour fällst du in ein Loch, musst du eine Pause einlegen“, weiß er. Trotzdem plant er aber Starts bei den Weltcups am vierten Januar-Wochenende im estnischen Otepää. Danach steht die WM-Vorbereitung im Südtiroler Toblach auf dem Programm. „Als Einstimmung auf die WM will ich Mitte Februar noch in Drammen antreten“, erläutert er seinen weiteren Saison-Fahrplan.

Zwei Medaillen - je eine in einem Einzelrennen und in einer Staffel - hat er sich als WM-Ziel gesetzt. Insgesamt möchte er bei vier der sechs WM-Rennen am Holmenkollen starten: über 15 und 30 Kilometer sowie in beiden Staffeln, die über 4 x 10 Kilometer und dem Team-Sprint. „Klar ist, dass wir alle in Oslo genügend Körner für die große Staffel haben wollen“, bemerkt Teichmann. „Es geht um die ersehnte große Staffel-Medaille. Wenn die uns im Wimbledon des Skisports gelänge, bei einer WM, die wertvoller als die der vergangenen Jahre ist, wäre das ein ganz großes Ding“, sagt der fünfmalige Staffel-WM-Zweite.