Von Bjørgen bis Frenzel: Die Top-Favoriten der WM
Falun (dpa) - Wie werden die Skikönigin und der Skikönig der 50. nordischen Ski-Weltmeisterschaften heißen? Vor zwei Jahren in Val di Fiemme waren die norwegische Langläuferin Marit Bjørgen und Kombinierer Jason Lamy Chappuis aus Frankreich die herausragenden WM-Teilnehmer.
Die Liste der Favoriten für die Titelkämpfe in Falun ist lang. Bjørgen könnte zum dritten Mal in Serie erfolgreichste WM-Athletin werden. In den Kreis derer, denen man ebenfalls mehrere Medaillen zutraut, sind in Eric Frenzel und Severin Freund auch zwei deutsche Athleten aufgerückt.
MARIT BJØRGEN: Die Norwegerin ist seit Jahren der Star des nordischen Skisports schlechthin. Sechs Olympiasiege heimste die Langläuferin aus Trondheim bislang ein, bei Weltmeisterschaften bejubelte sie ein Dutzend Titelgewinne. 90 Einzelsiege im Weltcup führten zu vier Gesamterfolgen. Den jüngsten machte sie am vergangenen Wochenende in Östersund perfekt. Die 34-Jährige gewann in diesem Jahr erstmals die Tour de Ski und stand damit bei allen wichtigen Langlauf-Entscheidungen mindestens einmal ganz oben.
CHARLOTTE KALLA: Wenn es eine Läuferin gibt, die Marit Bjørgen gefährlich werden kann, dann ist es die Schwedin. Zumindest in den Freistil-Disziplinen. Die 27-Jährige schaffte am vergangenen Wochenende in ihrer Heimatstadt Östersund einen in dieser Deutlichkeit nicht erwarteten Sieg über die Norwegerin. Kalla gewann bereits in der Saison 2007/2008 die Tour de Ski. In Vancouver und Sotschi wurde sie Olympiasiegerin, in Oslo vor vier Jahren holte sie ihren bislang einzigen WM-Titel.
ERIC FRENZEL: Der Nordische Kombinierer aus Oberwiesenthal gehört seit vier Jahren zur absoluten Weltklasse. Er holte WM-Gold in Oslo und Val di Fiemme und krönte seine bisherige Laufbahn mit dem Olympiasieg in Sotschi. Der 26-jährige Sportsoldat dominiert seit drei Jahren den Gesamtweltcup und wiederholte in dieser Saison mit Siegen auf allen Etappen den Erfolg beim prestigeträchtigen Seefeld-Triple. Einen weißen Fleck gibt es aber noch in seiner Erfolgstatistik: Seit 1987 gab es keinen deutschen Staffel-Sieg mehr.
JÖRGEN GRÅBAK: Der Norweger Gråbak ist das Phänomen der Nordischen Kombination. Während der Weltcup-Saison taucht er eher selten ganz vorn auf, gewann erst einmal - vor drei Wochen in Val di Fiemme - einen Einzelwettkampf. Doch wann immer es auf Sprintentscheidungen hinausläuft, ist er da. So holte er auch in Sotschi seine beiden Olympiasiege. Im Team-Sprint und in der Staffel ist Gråbak unberechenbar und damit ein sehr ernstzunehmender Konkurrent für Frenzel und Co.
SEVERIN FREUND: Dem deutschen Top-Skispringer wird in Falun einiges zugetraut. Der Team-Olympiasieger und Skiflug-Weltmeister aus Rastbüchl befindet sich in der Form seines Lebens. Fünf Einzelsiege im Weltcup ersprang sich der 26-Jährige bereits in diesem Winter, so viele wie kein anderer. Für Freund spricht auch die Tatsache, dass er im vergangenen Jahr bei der WM-Probe in Falun zweimal von der Großschanze gewann. Zwei Medaillen sollen die DSV-Springer holen, Freund könnte diese Ausbeute im Alleingang erbringen und erweitern.
PETER PREVC: Der Slowene kommt derzeit auf allen Schanzen traumhaft sicher zurecht. Seit 2009 im Weltcup unterwegs, ist er mittlerweile überall ein Siegkandidat. Fünf Weltcupsiege - den bislang letzten feierte er am vergangenen Wochenende beim Skifliegen in Vikersund - stehen in seiner Erfolgschronik, in der auch olympisches Silber und Bronze von Sotschi vermerkt sind. Der 22-Jährige, der 2013 zwei WM-Medaillen gewann, führt ein starkes slowenisches Team an, das sowohl im Team-Wettbewerb als auch im Mixed zu den Favoriten gehört.