Weltcup zum Vergessen: Langläufer ganz schwach
La Clusaz (dpa) - Mit dem schwächsten Abschneiden seit Jahren haben die deutschen Skilangläufer den Weltcup im französischen La Clusaz beendet. Tim Tscharnke aus Biberau belegte im 30-Kilometer-Massenstartrennen Platz 38.
Denise Herrmann aus Oberwiesenthal erreichte über 15 Kilometer als einzige der drei deutschen Damen das Ziel und wurde 43. Vor allem die großen Abstände zu den Siegern Maxim Wylegschanin aus Russland und Marit Björgen aus Norwegen machten Bundestrainer Jochen Behle sprachlos. „Ein Weltcup zum Vergessen“, sagte der 50-Jährige und schüttelte den Kopf. Die jungen Tscharnke und Philipp Marschall aus Unteralba hatten versucht, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, nachdem eine bislang nicht gekannte Ausfallquote das deutsche Team heimgesucht hatte. „Ohne die Arrivierten haben wir im Weltmaßstab keine Chance“, sagte Behle, nahm aber die jungen Läufer vor Kritik in Schutz. „Sie haben sich auf dem langen Kanten den Umständen entsprechend geschlagen. Wir sind hier auf 1400 Meter Höhe, da spielen noch andere Faktoren eine Rolle“, bemerkte der Bundestrainer.
Lange Gesichter gab es bei den Damen. Sowohl Steffi Böhler (Ibach) als auch Katrin Zeller (Oberstdorf) stiegen völlig erschöpft vorzeitig aus. „Ich wollte wenigstens mit der Verfolgergruppe mitgehen. Das ist eine Weile gut gegangen, doch dann wurde mir schlecht und schwarz vor Augen. Ich hätte keine zwei Runden mehr laufen können. Es war, als hätte jemand den Stecker gezogen“, erzählte Zeller und suchte vergeblich nach einer Erklärung. „Ich habe keine Ahnung, woran es lag“, sagte sie enttäuscht.
Auch Behle wusste keinen Rat. „Ob es an der Höhe lag? Es haben ja noch andere gepumpt wie die Maikäfer. Aber wir haben bis Donnerstag in Davos trainiert, so dass es nicht an der Umstellung gelegen haben kann. Ich bin enttäuscht, aber auch solche Tage gibt es“, meinte der Coach, der nun ein schlagkräftiges Team für die am Silvestertag beginnende Tour de Ski aufbauen muss. „Da werden wir eine andere deutsche Mannschaft sehen“, versprach Behle.