DSV-Springer enttäuschen in Quali - Debakel droht
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Nach einem schwachen Auftritt in der Qualifikation droht den deutschen Skispringern beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen ein Debakel. Als bester DSV-Adler landete Andreas Wank in der vom Österreicher Thomas Diethart dominierten Ausscheidung auf Rang 19.
Trotz der enttäuschenden Leistung sind zehn DSV-Springer dabei. Neben Wank, der auf 131,5 Meter kam, gehen auch Severin Freund, Andreas Wellinger, Marinus Kraus, Richard Freitag, Michael Neumayer, Karl Geiger, Daniel Wenig, Markus Eisenbichler und Martin Schmitt an den Start.
Freund, der mit 128 Metern nur 41. wurde, bekommt es im K.o.Duell des ersten Durchgangs mit dem starken Japaner Taku Takeuchi zu tun. „Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Das war schlecht und nicht der erhoffte Schritt nach vorne“, übte der 25-Jährige Selbstkritik.
Einige seiner Kollegen stehen vor noch schwereren Aufgaben. Freitag droht gegen Weltcup-Spitzenreiter Kamil Stoch aus Polen genauso das Aus wie Geiger, Neumayer und Wellinger. Das Trio muss sich gegen die Österreicher Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck behaupten.
Dagegen darf Oldie Schmitt auf das Finale hoffen. Bei seinem letzten Weltcup-Auftritt bekommt es der 35-Jährige mit dem Finnen Anssi Koivuranta zu tun. „Mir ist es sehr wichtig, dass ich beim Neujahrsspringen noch einmal an den Start gehen kann. Ich will dort eine gute Leistung bringen“, sagte Schmitt.
Mit einem Sprung auf 129,5 Meter und Platz 30 gehörte der Routinier noch zu den besseren Deutschen. „Ich habe erwartet, dass er hier gut agiert. Er kann sich nichts vorwerfen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. „Der Sprung war gut, der beste Absprung bei der Tournee. Ich bin froh, dass ich das hingekriegt habe“, erklärte Schmitt.
Mit dem Wettbewerb am Mittwoch wird die Erfolgskarriere des 35-Jährigen enden. Denn den erhofften Sprung ins A-Team, das die weiteren Tourneewettbewerbe in Innsbruck und Bischofshofen bestreitet, hat Schmitt wohl schon beim verpatzten Auftakt in Oberstdorf verpasst. „Da habe ich nicht gerade ein Empfehlungsschreiben abgegeben“, sagte er. „Natürlich will ich einen guten Wettkampf machen und mich anbieten. Aber ich weiß, dass andere derzeit vor mir stehen. Ich habe auch nicht sehr viel Gepäck dabei.“
Eine Abschiedsrunde für seine Teamkollegen hat Schmitt am Silvesterabend dennoch nicht geplant. „Bislang mussten wir nie etwas ausgeben. Da werde ich mich nicht als großer Gönner aufspielen. Wir werden es wie immer halten mit einem gemütlichen Abendessen und Beisammensein“, erklärte der viermalige Weltmeister von 1999 und 2001.
Auch wenn die Gedanken an den Abschied immer öfter kommen, steht die Freude auf das letzte große Event doch im Vordergrund. „Ich freue mich auf morgen und werde es noch einmal genießen“, sagte Schmitt. Mit diesem Gefühl stand er im deutschen Team am Silvesterabend fast allein da.