DSV-Springer Zweite zum Auftakt der Team-Tour
Willingen (dpa) - Mit einem Gala-Auftritt hat Severin Freund die deutschen Skispringer beim Mannschafts-Weltcup in Willingen wie erhofft auf das Podest geführt und seine Ambitionen auf einen Erfolg im Einzel eindrucksvoll unterstrichen.
Angeführt von dem bärenstarken Shootingstar feierte das DSV-Quartett, dem ferner Michael Uhrmann, Jubilar Martin Schmitt und Michael Neumayer angehörten, mit dem zweiten Platz hinter Top-Favorit Österreich einen gelungenen Auftakt in die Team-Tour. Dritter wurde Polen vor Norwegen.
„Es ist natürlich schön, am Geburtstag auf dem Podest zu stehen. Das war ein toller Wettkampf“, frohlockte Schmitt. Sein Dank galt in erster Linie Freund, der nach 139,5 Metern im ersten Versuch Nervenstärke bewies und als Schlussspringer im Finale das spannende Duell gegen Polens Altmeister Adam Malysz mit 140 Metern klar zu seinen Gunsten entschied. „Severin ist sehr stark gesprungen“, lobte Schmitt den Youngster im Team, vor dem sich die „alten Hasen“ nach dessen Landung symbolisch verneigten.
„Mannschafts-Wettbewerbe sind immer schön, denn es macht viel Spaß mit den anderen Jungs“, sagte Freund. Nur gegen die souverän auftrumpfenden Österreicher war kein Kraut gewachsen. 46,7 Punkte - umgerechnet mehr als 25 Meter - betrug der Rückstand.
Dabei hatte der Wettbewerb vor 13 840 Fans nicht nur wegen einer technischen Panne holprig begonnen. Weil die elektronische Weitenmessung ausfiel, musste der erste Durchgang nach zwei Springern für gut 15 Minuten unterbrochen werden. Zudem konnte die Windregel in der ersten Gruppe nicht zur Anwendung kommen, weil die Vergleichswerte der ersten Starter fehlten.
Dies brachte das DSV-Team sofort in Zugzwang, denn Uhrmann verlor als Startspringer bei schlechteren Bedingungen zehn Meter auf den Polen Kamil Stoch. „Leider gab es keine Windmessung, sonst wäre der Abstand nicht so groß gewesen“, meinte der 32-Jährige aus Rastbüchl.
Seine Teamkollegen kämpften sich bis zur Halbzeit aber wieder heran, woran auch Schmitt an seinem 33. Geburtstag mit 131 Metern großen Anteil hatte. „Vor zwölf Jahren habe ich hier schon mal auf der Schanze gefeiert. Das ist ein schöner Tag, denn es macht viel Freude, hier zu springen“, sagte der Jubilar.
Im Finale legte der Routinier 131,5 Meter nach. Auf eine große Party verzichtete er am Abend jedoch mit Blick auf den Einzel-Wettkampf am Sonntag. „Vielleicht gibt es ein Glas Sekt oder ein Bier. Lange werden wir nicht zusammensitzen“, kündigte Schmitt an.