Freitag gewinnt Sommer-Skispringen vor Wellinger
Hinterzarten (dpa) - Die deutschen Skispringer sind erfolgreich in den Sommer Grand Prix gestartet. Richard Freitag und Andreas Wellinger gelang am Sonntag in Hinterzarten ein überraschender Doppelsieg für den Deutschen Ski-Verband.
„Das war heute eine mannschaftlich starke Vorstellung. Glückwunsch vor allem an Richard und Andreas. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, meinte Bundestrainer Werner Schuster. Dritter wurde bei großer Hitze im Hochschwarzwald der Slowene Matjaz Pungertar.
Auch wenn mit dem Weltcup-Gesamtsieger Gregor Schlierenzauer sowie Olympiasieger Thomas Morgenstern zwei Stars aus Österreich in Hinterzarten fehlten, legten die Deutschen einen auch mannschaftlich starken Auftritt hin. Denn mit Michael Neumayer auf Platz sechs, Karl Geiger (14.) und Severin Freund (16.) schafften drei weitere DSV-Adler den Sprung unter die besten 16. Einzig für Andreas Wank verlief das erste Kräftemessen in diesem Sommer alles andere als wunschgemäß. Der Vorjahressieger aus Breitnau stürzte bei seinem zweiten Versuch genau wie schon am Samstag beim Mixed-Wettkampf und landete abgeschlagen auf Rang 26 der Einzelwertung.
Freitag dagegen lag in einem spannenden und ausgeglichenen Wettkampf schon nach dem ersten Durchgang (105,5 Meter) in Führung. Der 21-Jährige von der SG Nickelhütte Aue behielt danach die Ruhe und segelte mit der Tagesbestweite von 108 Metern auf die oberste Stufe des Podests. „Das war ein sehr schönes Springen. Sicherlich hatte ich auch etwas Glück mit dem Wind. Mein zweiter Sprung war richtig gut, darauf kann ich aufbauen“, meinte Freitag.
Wellinger wurde mit Weiten von 105 und 104,5 Metern Zweiter und meinte danach: „Heute konnte ich meine beiden besten Sprünge zeigen. Der Wettkampf war aber nur eine erste Standortbestimmung auf dem Weg in den Winter bzw. nach Sotschi.“
Ein gelungenes Comeback feierte der bereits 36 Jahre alte Finne Janne Ahonen mit Platz sieben. Der fünffache Sieger der Vierschanzentournee zeigte mit Sprüngen über 100 und 101,5 Meter, dass mit ihm im Olympiawinter wieder zu rechnen ist.
Bereits am Samstag hatte das japanische Team den beim Sommer Grand Prix zum zweiten Mal durchgeführten Mixed-Wettbewerb für sich entschieden. Yuki Ito, Noriaki Kasai, Sara Takanashi und Yuta Watase setzten sich mit 907,6 Punkten vor Slowenien (883,6 Punkte) durch. Der Weltcup-Gesamtsiegerin Sarah Takanashi gelang mit 105,5 Metern im ersten Durchgang ein Schanzenrekord für Frauen.
Der dritte Platz ging an das DSV-Team mit Ulrike Gräßler, Andreas Wank, Svenja Würth und Richard Freitag. Ein Sturz von Wank verhinderte eine noch bessere Platzierung. Mit bandagiertem Knie, aber schon wieder zu Scherzen aufgelegt, kam Wank zur Siegerehrung. „Ich bin bei der Landung mit dem Knie aufgeschlagen, alles halb so schlimm“, sagte er.