Freund Fünfter in Engelberg - Bardal siegt

Engelberg (dpa) - Im dichten Schneetreiben ist Severin Freund beim Skisprung-Weltcup in Engelberg knapp am Podest vorbeigeflogen. Dem 23-Jährigen aus Rastbüchl fehlten auf Rang fünf lediglich 3,4 Zähler zu seinem dritten Podiumsplatz in diesem Winter.

Senkrechtstarter Richard Freitag konnte dagegen eine Woche nach seinem ersten Karriereerfolg nicht vorne mitmischen und kam nur auf den 17. Rang. „Severin hat einen tollen Wettkampf gemacht. Richard ist nicht so gut zurechtgekommen. Ihm hat im ersten Versuch der dynamische Absprung gefehlt“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Den Sieg sicherte sich der Norweger Anders Bardal mit 130,5 und 133 Metern vor den beiden Österreichern Martin Koch und Thomas Morgenstern. Deren Landsmann Gregor Schlierenzauer, der zur Halbzeit in Führung gelegen hatte, büßte seine Siegchance durch einen Sturz im Finale ein. Eine erste Diagnose ergab, dass er sich keine Brüche zugezogen hatte. Zur Sicherheit wurde Schlierenzauer jedoch zu einer Ultraschalluntersuchung ins Krankenhaus gebracht.

„Je weiter man springt, umso schwieriger wird es mit dem Neuschnee“, kommentierte Freund das Pech des Österreichers. Freund selbst konnte mit seinem Auftritt zufrieden sein. Weiten von 128,5 und 129 Meter zeugten von Konstanz, auch wenn im Finale durchaus noch mehr drin gewesen wäre. „Da war es eigentlich angerichtet, aber ich habe einen kleinen Umweg genommen. Es ist schade, wenn man oben schon weiß, dass es nicht weiter gehen kann“, meinte der Bayer. „Aber der fünfte Platz ist ein richtig gutes Ergebnis.“

Das konnte sein Zimmerkollege Freitag dieses Mal nicht verbuchen. Sprünge von 120,5 und 124 Meter reichten nicht für die Top Ten, die der 20-Jährige angepeilt hatte. „Es hat heute einfach nicht geklappt. Ich bin nicht in den Wettkampf reingekommen und wenn man nicht gleich dieses Gefühl entwickelt, wird es Krampf“, bilanzierte der Sachse und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass es morgen bessergeht. Ich nehme mir vor, locker zu bleiben.“

Auf den Rummel nach seinem ersten Weltcupsieg in der Vorwoche in Harrachov wollte er das durchwachsene Resultat nicht schieben. „Es waren zwei, drei Tage Ruhe. Deshalb war die Vorbereitung normal. Aber es ist natürlich ein neues Gefühl, plötzlich im Fokus zu stehen. Ich muss erst einmal lernen, damit umzugehen“, sagte Freitag.

Ein gelungenes Saisondebüt im Weltcup feierte Stephan Hocke mit Platz 19. „Er hat das sehr ordentlich gemacht“, lobte Schuster. Auch Maximilian Mechler als 21. und Andreas Wank als 26. sammelten Weltcup-Punkte.