Kein Podestplatz für DSV-Team

Oberstdorf (dpa) - Nachdem die deutschen Ski-Adler im dichten Schneetreiben von Oberstdorf bei der Generalprobe für die Skiflug-WM an den Podestplätzen vorbeigeflogen waren, richtete Bundestrainer Werner Schuster umgehend eine Kampfansage an die Konkurrenz.

„Wir rücken keinen Millimeter von unserem Ziel ab, dass wir eine Team-Medaille wollen. Es wäre der größte Fehler, schon vorher klein beizugeben“, sagte Schuster nach dem vierten Rang des DSV-Quartetts im nach einem Durchgang abgebrochenen Mannschaftswettbewerb.

24 Stunden nach Severin Freunds zehntem Platz im Einzel fehlten dem deutschen Team mit Andreas Wank, Michael Neumayer, Richard Freitag und Freund beim ersten Weltcupsieg der bärenstarken Slowenen nur 13,5 Zähler zum dritten Rang, den Norwegen belegte. Zweiter wurde Weltmeister und Olympiasieger Österreich, der zum dritten Mal in Serie die 100 000 Euro für den Gesamterfolg bei der Team Tour kassierte.

Überschattet wurde der Wettbewerb von einem Sturz des Slowenen Peter Prevc, der sich bei seinem Sprung auf die Schanzenrekordweite von 225,5 Meter einen Schlüsselbeinbruch zuzog und damit für die WM ausfällt. Dadurch erhöhen sich die Chancen des DSV-Teams auf eine Team-Medaille bei den Titelkämpfen am kommenden Wochenende in Vikersund.

Zumal das in der vom Österreicher Martin Koch dominierten Einzelkonkurrenz schwächelnde Top-Duo Freitag und Freund einen starken Auftritt ablieferte. „Für diese zwei Jungs hat sich der Tag noch einmal ordentlich rentiert. Richard hat einen tollen Flug bei extremen Bedingungen abgeliefert und Severin hat die letzte Gruppe gewonnen“, lobte Schuster.

Freitag schraubte seinen persönlichen Rekord auf 213 Meter und stellte danach zufrieden fest: „Das war ein gelungener Abschluss in Oberstdorf und freut mich sehr.“ Sein Zimmerkollege Freund stand ihm mit 211 Metern kaum nach. „Der Sprung war cool. Am Ende hat es mich noch einmal in eine ordentliche Höhe gelupft“, berichtete der Bayer.

Bei schwierigen Bedingungen mit heftigem Schneefall und ständig wechselnden Winden hofften die 7000 Fans dennoch vergeblich auf den Podestplatz, weil die anderen beiden DSV-Springer patzten. Wank, der als 13. im Einzel an seinem 24. Geburtstag mit der persönlichen Bestweite von 209,5 Meter geglänzt hatte, kam auf 194,5 Meter.

Noch ärger erwischte es Neumayer, der im ersten Durchgang bei 163 Meter landete und entscheidenden Boden verlor. „Der Anlauf war brutal kurz. Ich bin glücklich, dass ich angekommen bin“, sagte der 33-Jährige.