Mixed-Team verpasst Podest - Starkes Freitag-Comeback
Lillehammer (dpa) - Richard Freitag hatte nach seinem bärenstarken Comeback ein breites Grinsen im Gesicht, die deutschen Skispringerinnen standen nach ihrem verpatzten Einstieg in den Olympia-Winter mit trauriger Miene im Auslauf.
Trotz eines fulminanten Schanzenrekordes von Karl Geiger verpasste das deutsche Mixed-Team beim Weltcup in Lillehammer einen Podestplatz. Nach Patzern von Katharina Althaus und Carina Vogt reichte es für das DSV-Quartett, dem neben Geiger noch Marinus Kraus angehörte, nur zum vierten Rang. Den Sieg sicherte sich Japan vor Österreich und Norwegen.
„An den Männern hat es nicht gelegen. Unsere Jungs haben erstmals Verantwortung getragen und das richtig gut gemacht. Die Mädchen waren ein bisschen nervös. Am Ende hat es nicht ganz gereicht. Wir müssen mit dem vierten Platz leben“, sagte Herren-Bundestrainer Werner Schuster, dessen Schützlinge es in den ersten drei Saison-Wettkämpfen stets auf das Podium geschafft hatten.
Lediglich 3,9 Punkte fehlten zu den drittplatzierten Norwegern. Und das, obwohl Geiger im Finale mit 107,5 Metern Schanzenrekord flog. „Es war extrem cool, dass ich den Sprung gestanden habe. Ich habe gemerkt, es wird höher und höher. Dann habe ich den Flug einfach nur genossen“, erzählte Geiger. Der 20-Jährige hatte wie Saison-Senkrechtstarter Kraus, der mit 99 und 95,5 Metern ebenfalls die Erwartungen erfüllte, überraschend den Vorzug vor den Etablierten wie Severin Freund und Andreas Wellinger erhalten.
Dafür zahlten die Damen in ihrem ersten Saison-Wettkampf Lehrgeld. Althaus, mit 17 Jahren das Nesthäkchen im jungen deutschen Mixed-Team, patzte im ersten Versuch mit 87,5 Metern. Vogt verspielte im Finale mit 85,5 Metern den Podestplatz. „Heute ging es nicht so gut“, räumte Althaus ein. „Wir haben sie aufgestellt, damit sie Erfahrungen sammeln kann. Sie ist erst 17 und darf Fehler machen“, sagte Damen-Bundestrainer Andreas Bauer.
Zuvor hatte Freitag bei der Rückkehr auf die Schanze mit seinem Sieg in der Einzel-Qualifikation für einen Paukenschlag gesorgt. „Ich freue mich, dass ich hier bin. Es geht mir sehr gut. Von der Verletzung merke ich nichts mehr“, erklärte er nach seinem Sprung auf 98,5 Meter. Damit verwies der 22 Jahre alte Sachse, der wegen eines Ermüdungsbruches im Sprunggelenk die ersten Saison-Wettkämpfe verpasst hatte, den Polen Kamil Stoch sowie seine Teamkollegen Geiger und Freund auf die Plätze.
Dies zauberte auch dem Bundestrainer ein Lächeln ins Gesicht. „Als Team haben wir eine tolle Qualifikation hingelegt. Dass Richard so einsteigt, ist eine super Geschichte. Man merkt ihm die Freude an. Die muss er beibehalten. Er kann befreit drauflos springen“, sagte Schuster.