Ski-Adler mit Doppelsieg in der WM-Qualifikation

Falun (dpa) - Auch ohne ihren heißen Titelanwärter Severin Freund haben die deutschen Skispringer in der Qualifikation für die WM-Entscheidung auf der Großschanze mächtig aufgetrumpft.

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Richard Freitag setzte sich mit einem Sprung auf 129 Meter um 0,1 Punkte vor WM-Neuling Markus Eisenbichler durch, der mit 128,5 Metern den überraschenden Doppelsieg für die DSV-Adler perfekt machte. Andreas Wellinger schaffte als 24. mit 115,5 Metern ebenfalls den Sprung in den Wettbewerb am Donnerstag.

Freund, der am Vortag im Training mit Bestweiten geglänzt hatte, ließ die wegen starken Windes mit 90-minütiger Verspätung gestartete Qualifikation aus. Am Donnerstag dürfte es ein erneutes Titelduell mit dem Norweger Rune Velta geben, der Freund auf der Normalschanze hauchdünn Gold weggeschnappt hatte. Der Weltmeister egalisierte mit 135 Metern den im Vorjahr von Freund aufgestellten Schanzenrekord.

Der Wind wirbelte den Zeitplan zunächst gehörig durcheinander, doch dann ging es doch noch los. Die deutschen Springer hatten damit keine Probleme, konnten sie doch lange im unweit der Schanze gelegenen Teamhotel ausharren. Freund blieb gleich dort, um Kräfte für den Showdown zu schonen. Der Bayer will 14 Jahre nach Martin Schmitt endlich wieder einen Einzel-Titel für Deutschland holen. „Er kann ganz vorne landen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Der Auftritt von Freitag und Eisenbichler hob die gute Laune zusätzlich an. „Es ist was drin, aber ich brauche morgen meine Topsprünge“, erklärte Freitag. Der Sachse hatte schon auf dem kleinen Bakken als Siebter seine Qualitäten angedeutet und kann nach WM-Gold im Mixed befreit aufspringen. Eisenbichler war ebenfalls happy. „Dass ich bei der WM mitspringen kann, ist für mich das i-Tüpfelchen“, erklärte er. „Es läuft echt gut.“

Lediglich Wellinger konnte noch nicht überzeugen, hofft aber auf eine Steigerung im Wettkampf. Nach seinem schweren Sturz Ende November und einer Schulteroperation hatte der 19-Jährige erst im letzten Moment das WM-Ticket ergattert. „Dass ich hier dabei bin, ist für mich die Belohnung für die harte Arbeit in der Rehabilitation“, sagte der Team-Olympiasieger.