WM-Zweiter Szolkowy: „Wir sind erwachsen geworden“
London (dpa) - Glücklich über WM-Silber - das waren die Chemnitzer Paarläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy schon lange nicht. Wichtiger als Gold, das in Kanada an die Russen Tatjana Wolososchar/Maxim Trankow ging, war den viermaligen Titelträgern der gelungene dreifache Wurfaxel.
Zudem hat sich das Verhältnis der Sachsen positiv entwickelt: „Wir sind erwachsen geworden und reden auch mal über Privates“, sagte der 33 Jahre alte Sachse im Interview der Nachrichtenagentur dpa in Kanada.
Sie haben Gold verpasst, dafür den riskanten Wurfaxel gestanden. Insgesamt wirkten ihre Programme dieses Jahr nicht so frisch wie sonst.
Robin Szolkowy: „Es war für alle anderen genau so eine Überraschung wie für mich, das Element am Schluss ist uns noch nie gelungen. Wir haben es nach dem Einlaufen entschieden. Es stimmt aber, wir haben dieses Jahr nicht zu unserer Lockerheit gefunden. Aljona war sehr lange krank mit einer Virusinfektion, wir mussten zweimal von vorn anfangen.“
Werden Sie vor Olympia irgendetwas anders machen, weitere Experten zusätzlich zu ihrem Coach Ingo Steuer hinzuziehen?
Szolkowy: „Es gibt viele Ideen für neue Programme, aber ich bin kein Fan davon, irgendwas zu ändern. Ich finde, wir sollten zu unseren Wurzeln zurückkehren, uns in der Halle einschließen, ein bisschen anzicken und wieder vertragen. Bei zu vielen Beratern verliert man die Objektivität. Und der Erfolg gibt uns Recht.“
Ihr Verhältnis zu Aljona Savchenko wirkt gereift, wie hat es sich in den vergangenen Jahren entwickelt? Sie gelten immer als der ruhende Pol und sie als das Energiebündel.
Szolkowy: „Wir sind erwachsen geworden und reden auch mal über Privates. Seit Olympia 2010 in Vancouver verstehen wir uns immer besser. Ich bin ein ruhiger Typ, aber ich musste auch lernen, mal etwas zu sagen. Das Interessante am Paarlaufen ist, dass man mit Menschen arbeitet. Es ist wichtig, dass wir uns gut verstehen. Ich sehe Aljona ja fast mehr als meine Freundin.“