Wladimir Klitschko verspricht K.o.-Sieg in Düsseldorf
Jean-Marc Mormeck behauptet, der Weltmeister könne nicht gut einstecken. Das will er ausnutzen.
Düsseldorf. Der mentale Kampf zwischen Außenseiter Jean-Marc Mormeck und Titelverteidiger Wladimir Klitschko hat bereits begonnen. Und das Wochen bevor am 10. Dezember in der Düsseldorfer Arena die Fäuste fliegen.
Der Franzose will den 35-jährigen Weltmeister studiert haben wie kein Zweiter. Er habe sich Dutzende Kämpfe angesehen, sogar Klitschko-Duelle für das französische Fernsehen kommentiert. Sein Wissen will der Herausforderer dazu nutzen, um die Nummer eins im Schwergewicht von seinem Thron zu stoßen — und ihm seine Gürtel (IBF, WBO, WBA und IBO) streitig zu machen.
Mormeck sagt: „Ich kenne die Schwachstelle meines Gegners. Wladimir ist keiner, der viel einstecken kann.“ Als „Glaskinn“ verhöhnte der 39-jährige Franzose den jüngeren der Klitschko-Brüder. Der wehrte am Mittwoch in Düsseldorf souverän ab. „Ich habe ein Glaskinn? Ich werden dich ausknocken, bevor du es anfasst.“
Die Erfahrungswerte im Schwergewicht sind ganz klar auf der Seite des „Dr. Steelhammer“ aus der Ukraine. 59 Kämpfe und 56 Siege sprechen eine deutliche Sprache. Zudem könnte Klitschko in Düsseldorf seinen 50. Gegner K.o. schlagen.
Mormeck hingegen ist in der Klasse ein Neuling. Seine 36 Kämpfe bestritt er überwiegend im Cruisergewicht, wurde dort Weltmeister.
Erst drei Kämpfe absolvierte er als Schwergewicht. Reicht das für den Besten der Besten? Mormeck wirbt für sich: „Ich weiß, es werden jetzt viele über mich sagen: Der ist fast 40 und viel kleiner, das kann ja nicht klappen.“ Mit der richtigen Einstellung könne man aber alles schaffen.
Wladimir Klitschko freut sich derweil auf die Stimmung in Düsseldorf, die ihn bereits 2010 gegen Eddie Chambers überzeugte: „Es ist eine unglaubliche Atmosphäre, wenn die Arena voll ist.“ Die potenziell 50 000 Zuschauer seien es auch, die ihn motivieren. Ein weiterer Gürtel ist nämlich für Klitschko junior nicht in Sicht — dafür müsste er schon gegen den einen Gegner kämpfen, der tabu ist: seinen Bruder.