Wu positioniert sich als IOC-Konkurrent von Bach
Hamburg (dpa) - Nach dem asiatischen Unternehmer Ser Miang Ng hat sich nun auch Wu Ching-Kuo (Taiwan) als Herausforderer von IOC-Präsidentschaftskandidat Thomas Bach positioniert.
Der Präsident des Internationalen Amateur-Boxverbandes AIBA hat Ambitionen auf das höchste Amt im Weltsport angemeldet und will seine Kandidatur nach dpa-Informationen Anfang Juni bekanntgeben.
Die AIBA-Exekutive unterstütze Wus Bewerbung einstimmig, teilte das Gremium in einem Brief an seine Mitgliedsverbände mit. „Ich habe mich als Einziger der Stimme enthalten, weil zwei Herzen in meiner Brust schlagen: sowohl für Dr. Wu als auch verständlicherweise für Thomas Bach“, sagte Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes.
Wu ist seit 1988 Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und steht seit 2006 an der Spitze des Weltboxverbandes. Dabei hat der 66 Jahre alte Funktionär die AIBA aus der größten Glaubwürdigkeitskrise ihrer Geschichte geführt, grundlegend reformiert und den Profis den Zugang zu Olympischen Spielen ermöglicht. Die Profiboxer werden 2016 in Rio de Janeiro ihre Premiere feiern, die genauen Qualifikationskriterien müssen noch festgezurrt werden. Große Siegchancen im Kampf um das IOC-Präsidentenamt werden dem ehemaligen Basketballer nicht eingeräumt.
Am Donnerstag will Ser Miang Ng in Paris seine Kandidatur öffentlich machen. Der Organisator der ersten Olympischen Jugendspiele 2010 in Singapur wäre damit der zweite offizielle Bewerber nach dem Topfavoriten Bach, der sich bereits am vergangenen Donnerstag zu seinen präsidialen Plänen bekannt hatte. Bis Ende des Monats will sich auch Bachs vermeintlich härtester Rivale, Richard Carrion (Puerto Rico), Vorsitzender der Finanz-Kommission im IOC, erklären.
Die 125. IOC-Vollversammlung wird am 10. September in Buenos Aires entscheiden, wer als neunter Präsident die Nachfolge des ausscheidenden Belgiers Jacques Rogge antritt.