130 000 Ukrainer beantragen Flüchtlingsstatus

Moskau (dpa) - Angesichts der Kämpfe in der Ostukraine haben nach Moskauer Behördenangaben bisher mehr als 130 000 Ukrainer in Russland Flüchtlingsstatus beantragt.

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Insgesamt hätten sich seit Ausbruch des Konflikts im April rund 820 000 Menschen aus den umkämpften Gebieten Lugansk und Donezk in Russland niedergelassen, teilte die Migrationsbehörde in Moskau mit.

Mehr als 33 000 Menschen beantragten demnach die russische Staatsbürgerschaft. Hunderttausende aus dem Krisengebiet geflohene Ukrainer seien ohne offiziellen Status bei Verwandten in Russland untergekommen, hieß es.

Der russische Zivilschutzminister Wladimir Putschkow teilte mit, dass die Zeltlager für die Flüchtlinge im Gebiet Rostow wegen sinkender Temperaturen nun geschlossen werden müssten. Die Flüchtlinge sollten deshalb in festen Unterkünften untergebracht werden.

Die ukrainischen Flüchtlinge kommen Behörden zufolge in allen Teilen des Landes unter - sogar auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka, wo sie neun Stunden Zeitunterschied zu ihrer Heimat haben. Russische Medien hatten zuletzt berichtet, dass es für besonders qualifizierte Arbeitskräfte Unterstützungsprogramme gebe mit kostenlosem Wohnraum. Viele russische Provinzen hoffen, durch den Zuzug von ukrainischen Flüchtlingen zum Beispiel ihren Mangel an Ärzten zu beheben.