2009 schon einmal EHEC-Ausbruch in Hamburg
Hamburg (dpa) - Seit Wochen suchen Experten in Deutschland unter Hochdruck nach der EHEC-Quelle - und wissen dabei nicht, ob sie sie je finden werden. Wenig Hoffnung macht ein früherer EHEC-Ausbruch in Hamburg, dessen Quelle nie gefunden werden konnte.
Ein vierjähriger Junge starb 2009 nach schweren Komplikationen, drei weitere kleine Kinder und ein Baby erkrankten. Experten des Robert Koch-Instituts stellten fest: Es handelt sich um den Typ O157. Der Infektionsherd aber ließ sich nie klären. „Es wurde keine Ursache gefunden“, sagte eine Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Altona am Donnerstag.
Eines war damals sicher: Die erkrankten Kinder waren in einem Spielhaus, einer Einrichtung des Bezirksamts. Es wurde gerätselt, ob das Planschbecken dort etwas mit der Infektion zu tun haben könnte - oder das Mittagessen, das es ein Mal pro Woche im Spielhaus gab. Ebenfalls im Verdacht stand ein Ausflug zu einem Bauernhof im Kreis Rendsburg, den das Spielhaus bereits Wochen zuvor organisiert hatte. Mehr als 60 Kinder wurden auf den Keim untersucht, außerdem ihre Eltern und Betreuer.
Auch damals gingen die Mediziner geradezu kriminalistisch vor, um mögliche Schnittstellen zu entdecken: Was unternahmen, aßen, spielten die Kinder gemeinsam? Akribisch erforschten die Ärzte ihre Lebensumstände, von den verzehrten Lebensmitteln der vergangenen Wochen bis hin zu allen Kontakten der Kinder. Doch die komplizierten Recherchen führten zu keinem Ergebnis - obwohl die Erkrankungen örtlich sehr begrenzt waren.