Angeblich Top-Oppositionelle im Iran verschleppt
Berlin (dpa) - Die iranische Protestbewegung hat für Dienstag neue Demonstrationen gegen die angebliche Verschleppung von zwei Oppositionsführern angekündigt.
Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karrubi, die zunächst unter Hausarrest standen, sind nach Angaben der Opposition am Wochenende an einen unbekannten Ort gebracht worden. Die Bundesregierung hat sich bestürzt über die Berichte geäußert.
Regierungssprecher Steffen Seibert forderte die iranische Regierung am Montag auf, sie müsse den Familien der Männer unverzüglich den Aufenthaltsort nennen und den Politikern die Möglichkeit geben, sich durch Anwälte vertreten zu lassen. „Solche Einschüchterungsmaßnahmen verletzen nach unserer festen Überzeugung - nach Überzeugung der internationalen Staatengemeinschaft - die fundamentalen Menschen- und Bürgerrechte“, sagte Seibert.
Die Oppositionsbewegung „Green Wave“ will zunächst am Dienstag und weiter auch am 15. März auf die Straßen gehen, sollten Mussawi und Karrubi bis dahin nicht freigelassen sein. Anhänger des islamischen Regimes in Teheran hatten zuvor die Hinrichtung der beiden Oppositionsführer verlangt. Von diesen Forderungen hat sich die Regierung aber distanziert. Die mit grünen Fahnen und Farben demonstrierenden Oppositionsbewegung war nach den von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahlen von 2009 im Iran entstanden .