Angestellte und Beamte - große Unterschiede beim Verdienst
Düsseldorf/Essen (dpa) - Beim Verdienst sind die Unterschiede zwischen angestellten und beamteten Lehrern groß. Die Gehälter klaffen laut Gewerkschaft zudem auseinander, weil die Länder uneinheitlich entscheiden, unter welchen Voraussetzungen Lehrer den Beamtenstatus erhalten - mit Privilegien und insgesamt besserer Bezahlung.
Beispiel: Ein Techniklehrer am Berufskolleg würde in NRW nur als Angestellter eingestellt. Geht er nach Rheinland-Pfalz, wird er Beamter. Bei angestellten Lehrern gibt es nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW deutschlandweit über 1000 verschiedene Kriterien, nach denen in Gehaltsgruppen oder -stufen eingeteilt wird.
Weiterer Grund für die Schere bei der Bezahlung: Angestellte Lehrer zahlen Beiträge in Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung, die in den vergangenen Jahrzehnten stetig und deutlich gestiegen sind. Das wurde aber beim Bruttogehalt laut Gewerkschaft nicht ausreichend kompensiert. Die Pädagogen mit Beamtenstatus zahlen nur in eine private Krankenversicherung. Von Gehaltserhöhungen für die Angestellten im öffentlichen Dienst hätten die Beamten zugleich aber immer mitprofitiert, in der Regel mit einer 1:1-Übertragung.
Von den rund 200.000 angestellten Lehren bundesweit sind nach GEW-Zahlen 40.000 in Nordrhein-Westfalen beschäftigt. Hier verdiene ein angestellter Lehrer netto zwischen 100 und 590 Euro weniger im Monat als der Beamten-Kollege. Bei der Altersvorsorge sehe es ebenfalls ungleich aus: Ein angestellter Pädagoge erhalte im Durchschnitt 42 Prozent seines Gehalts als Rente, der Beamte bekomme als Pension rund 70 Prozent seiner vorherigen Bezüge.