Anleihen-Kniff brächte Griechen 20 Milliarden

Berlin (dpa) - Ein Rückkauf eigener Staatsanleihen könnte die Schuldenlast Griechenlands laut Berechnungen des Bundesfinanzministeriums um 20 Milliarden Euro senken - dies berichtete der „Spiegel“ am Samstag vorab.

Nach diesem Modell würde der Euro-Rettungsschirm EFSF dem Land Geld geben, damit das Land seine Anleihen selbst zum Marktpreis von privaten Gläubigern zurückkaufen kann.

Dies wäre nach Darstellung des „Spiegels“ ein gutes Geschäft für Griechenland, da die Kurse für griechische Anleihen derzeit um bis zu 50 Prozent unter ihrem Nennwert lägen. Das Angebot könne für solche Gläubiger interessant sein, die sich erst während der Krise günstig mit Griechenland-Anleihen eingedeckt hätten, schreibt das Magazin.

Dieser sogenannte „Bond-Buy-Back“ sei eine von mehreren Varianten, die Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) derzeit zur Lösung der griechischen Schuldenkrise prüfen lasse, heißt es im „Spiegel“ weiter. Andere Vorschläge seien unter anderen ein echter Schuldenschnitt, verbunden mit dem Tausch von Griechenland-Anleihen in längerfristige, mit Garantien besicherte Papiere.

Im Gespräch sei weiterhin auch Schäubles Vorschlag einer „sanften Umschuldung“ von Anfang Juni, der vorsieht, die Laufzeiten aller Griechenland-Anleihen um sieben Jahre zu verlängern. Beide Modelle seien in Europa derzeit nach Angaben aus dem Finanzministerium allerdings als weniger konsensfähig als das Rückkaufprogramm.

Der Chef des Euro-Rettungsfonds EFSF, Klaus Regling, sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, derzeit deute viel darauf hin, dass der Rettungsfonds sich demnächst an der Griechen-Rettung beteiligen solle. Man werde aktiv, „wenn die Minister einen Beschluss gefasst haben“.