Auch Saar-FDP-Fraktionschef erklärt Rücktritt

Saarbrücken (dpa) - Querelen auch bei der FDP im Saarland: Am gleichen Tag wie FDP-Generalsekretär Christian Lindner in Berlin hat der Vorsitzende der saarländischen FDP-Fraktion, Christian Schmitt, seinen Rücktritt erklärt.

Der 30-Jährige habe dies zum Auftakt einer Fraktionssitzung am Mittwoch nicht näher begründet, aber sich „weitere Schritte vorbehalten“ und dann die Sitzung verlassen, sagte eine Sprecherin. Am Montag will die FDP-Fraktion bei einer Sondersitzung einen neuen Chef wählen.

Inwieweit Schmitts Rücktritt im Zusammenhang mit dem von Lindner steht und ob er auch die FDP insgesamt verlassen will, bleibt offen. Schmitt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Nach Informationen der „Saarbrücker Zeitung“ soll er seinen Schritt mit Intrigen gegen seine Person und Kritik an der Jamaika-Koalition mit CDU und Grünen aus den eigenen Reihen begründet haben.

Schmitt hatte das Amt des Fraktionschefs erst vor knapp einem Jahr von Horst Hinschberger übernommen, der jetzt Vize-Fraktionschef ist. Hinschberger war gemeinsam mit dem damaligen FDP-Chef, Wirtschaftsminister Christoph Hartmann, wegen interner Querelen zurückgetreten.

Jetzt wird das Personal innerhalb der fünfköpfigen Fraktion knapp. Bei der Wahl am Montag wolle der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer Christoph Kühn (47) für den Posten des Fraktionsvorsitzenden kandidieren, sagte die Sprecherin.

Die Linken werteten den Rücktritt Schmitts als weiteren Riss „im ungeliebten Dreier-Bündnis aus CDU, FDP und Grünen“. Jetzt werde „endgültig klar: Jamaika löst sich auf“, erklärte Saar-Linken-Chef Rolf Linsler.