Kubicki fordert von FDP Ruhe nach Lindner-Rücktritt

Kiel (dpa) - Mit dem Rücktritt von Generalsekretär Christian Lindner ist die FDP nach Ansicht des Kieler Fraktionschefs Wolfgang Kubicki in eine Führungskrise gestürzt. Er befürchte jetzt weitere Personaldebatten, sagte Kubicki am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

„Das ist etwas, was wir jetzt eigentlich am wenigsten gebrauchen können.“ Er habe den Rücktritt Lindners fassungslos aufgenommen, sagte Kubicki. „Ich habe dafür auch noch keine Erklärung.“ Vor zwei Tagen im Bundesvorstand habe Lindner noch sehr kämpferisch für die Positionierung der FDP geworben. „Es geht schließlich darum, dass wir uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen, sondern uns um die Interessen des Landes kümmern.“

Er wolle sich an Personaldiskussionen nicht beteiligen, betonte der FDP-Politiker. Die FDP habe in sehr schwieriger Zeit erst vor einem halben Jahr eine neue Führung gewählt, was mit hohen Erwartungen verbunden gewesen sei. „Dass die Erwartungen bisher nicht erfüllt wurden, heißt nicht, dass es für die FDP Sinn macht, alle fünf oder sechs Monate die Parteispitze auszuwechseln“, sagte Kubicki.

Wenn sich die FDP nicht darauf konzentriere, den Menschen klarzumachen, dass sie sich um deren Probleme kümmere und sich nicht dauernd eigene mache, werde es schwierig sein, aus dem Umfragetief herauszukommen, sagte Kubicki. „Wir haben uns in Schleswig-Holstein daran gewöhnt, dass wir den Wettlauf zur Landtagswahl 2012 mit der Bleiweste aus Berlin bestehen müssen; dass wir jetzt noch Betonfüße kriegen, macht die Sache nicht einfacher.“ Im Norden wird am 6. Mai nächsten Jahres gewählt.