Baby strampelte nicht: Mama Taibi trifft serienweise die Zehn

London (dpa) - Den runden Babybauch hatte sie unter einer XXL-Lederjacke versteckt. Die hochschwangere Luftgewehrschützin Nur Suryani Mohamed Taibi aus Malaysia fiel nur dadurch auf, dass hinter ihrem Rücken zahlreiche TV-Teams und Fotografen ihren Wettkampf verfolgten.

Auch die Trefferquoten sprachen für einen normalen „Verlauf“ der Startnummer 1555. „Das Baby war sehr ruhig, sie hat sich im Training und im Wettkampf nicht bemerkbar gemacht. Ich fühlte nur drei bis vier Tritte im Wettkampf. Wenn sie trat, hatte ich versucht, ein und aus zu atmen, um mich selbst zu beruhigen“, sagte die Siegerin der Commonwealth Games von 2010, die später einmal mit ihrer Tochter nach London zurückkehren möchte. Schließlich habe die Kleine vom ersten London-Besuchs ihres Lebens nicht viel mitbekommen-

In sich ruhend stand sie mit gespreizten Beinen am Schießstand, eingepackt in voller Lederkluft, und zog routiniert ihre 40 Schuss in den 75 Minuten durch. Ab und zu setzte der Logistik-Offizier der Malaysia-Marine nach gut 45 Sekunden Zielen das 5,5 Kilogramm schwere Luftgewehr wieder ab - ohne zu Feuern - und begann erneut zu zielen. Sieben Volltreffer hintereinander bedeuteten in der dritten Serie 99 Ringe, damit kam sie am Ende auf 392 Ringe und Platz 34, nur zwei Plätze hinter der Deutschen Beate Gauß.