Gummistiefel und No-Gos: Mode der Olympia-Teilnehmer
London (dpa) - Die Tschechen in Gummistiefeln, Kamerun, Burundi und andere afrikanische Nationen in farbenfroher Folklore, das US-Team mit Schlips, blauem Jackett und Kappe fast wie von der Marine - und die begeistert gefeierten Briten in weißen Anzügen mit goldfarbenen Kapuzenkragen und Applikationen.
Die Sportjugend der Welt präsentierte sich bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London. Nur schade, dass die Ausgehkleidung meistens von Funktionären ausgesucht wurde.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die deutschen Teilnehmer, angeführt von Fahnenträgerin und Hockeyspieler Natascha Keller, traten in weißen Hosen und Schuhen, etwas seltsamen Hüten und bonbonfarbenen Wendejacken auf: die Herren in hellblau, die Damen in pink. Die hätten vom Stil her auch auf die Skipiste gepasst. Man merkte, dass Designer Willy Bogner Experte für Wintersport ist. Die karierten Schals immerhin - ganz im Stil von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw. Forsch und frisch wirkte es jedenfalls, auch wenn man spätestens in zehn Jahren über solche modischen Zeiterscheinungen schmunzelt.
Ansonsten sahen die 62 000 Zuschauer im Olympiastadion und die Milliarden vor den Fernsehschirmen bei dem über eineinhalbstündigen Einmarsch Kopftücher bei Sportlern aus der arabischen Welt, feuerrote Outfits bei den Spaniern, scheichähnliche Gewänder bei Bahrain, schicke und schimmernde anthrazitfarbene Anzüge bei Palästina, Strohhüte bei den Philippinen. Und Hinterwäldlerisches aus Kanada: unförmige rote Sweatshirts und beiges Beinkleid.
Jamaikas Sprint-Superstar Usain Bolt hätte in seiner schwarzen stylishen schwarzen Jacke und dem schwarz-gelben T-Shirt glatt in die Disco gehen können. Kleider machen zwar Leute, aber noch längst keine Medaillen: Jetzt wird erstmal in die Sportklamotten geschlüpft. Und da sehen viele Athleten noch viel besser aus.