Bachmann und Festerling - das Pegida-Duo
Dresden (dpa) - Bei ihren Reden vor der Dresdner Semperoper oder der Frauenkirche haben sie die Anhängerschaft fest im Griff: „Volksverräter“, „Widerstand“ oder „Lügenpresse“ rufen sie jetzt wieder zu Tausenden wie auf Knopfdruck bei den montäglichen Pegida-„Abendspaziergängen“, wenn Lutz Bachmann oder Tatjana Festerling über die Bundesregierung herziehen und Flüchtlinge als „angreifende Horden“ schmähen.
Die Deutsche Presse-Agentur stellt das Pegida-Duo in Kurzporträts vor.
LUTZ BACHMANN (42) ist Mitgründer der Pegida und wurde schnell zum Gesicht der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Der gelernte Koch ist Vorsitzender des Pegida-Vereins. Zusammen mit seiner Frau betreibt er eine Werbeagentur. Das Bekanntwerden ausländerfeindlicher Facebook-Postings, in denen der wegen Drogen- und Eigentumsdelikten vorbestrafte Dresdner Ausländer als „Viehzeug“ und „Dreckspack“ bezeichnet hatte, führten im Januar zur Spaltung der Bewegung. Anschließend gelang es ihm, Pegida mit radikaleren, offen islam- und ausländerfeindlichen Positionen zu stabilisieren.
TATJANA FESTERLING (51) machte schon vor ihrer Zeit in Dresden durch rechte Äußerungen auf sich aufmerksam. Als die Hamburgerin eine Kundgebung der „Hooligans gegen Salafisten“, bei der es im Oktober vergangenen Jahres in Köln zu schweren Ausschreitungen gekommen war, lobte, war dies auch ihrem AfD-Landesverband zu viel. Nach Angaben eines AfD-Sprechers kam sie mit ihrem Austritt einem Parteiverfahren zuvor. Festerling, die geschieden ist und zwei erwachsene Kinder hat, wurde nach der Spaltung der Pegida-Spitze zur Dauerrednerin bei den Kundgebungen. Im Sommer trat sie als Kandidatin der Pegida bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden an und kam im ersten Wahlgang auf beachtliche 9,6 Prozent der Stimmen. Die zweite Runde ließ sie aus.