Hintergrund: Pegida - Demos, Drohgebärden und juristische Folgen
Dresden (dpa) - Vor einem Jahr demonstrierten sie zum ersten Mal, dann wurde es still um Pegida. Doch vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise verzeichnet die Bewegung seit Wochen wieder Zulauf.
Oktober/November 2014: Bei wöchentlichen Kundgebungen demonstrieren in Dresden Tausende gegen eine angebliche Islamisierung. Kirchen, Parteien und Gewerkschaften warnen vor Fremdenfeindlichkeit und organisieren Gegendemonstrationen.
15. Dezember: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilt die Bewegung. In Deutschland sei kein Platz für Hetze und Verleumdung.
23. Dezember: Pegida verbucht in Dresden trotz wachsender Kritik weiter Zulauf. Zur 10. Demonstration kommen rund 17 500 Menschen.
13. Januar 2015: Der von Pegida-Anhängern benutzte Begriff „Lügenpresse“ wird zum Unwort des Jahres 2014 gewählt.
18. Januar: Nach Morddrohungen gegen Pegida-Gründer Lutz Bachmann verbietet die Dresdner Polizei vorerst weitere Kundgebungen.
21. Januar: Nach einer Welle der Empörung über ein „Hitler-Foto“ und fremdenfeindliche Äußerungen wirft Bachmann das Handtuch.
26. Januar: Bei einem Bürgerfest vor der Frauenkirche bekennen sich Zehntausende Dresdner zu Toleranz und Weltoffenheit.
28. Januar: Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel und weitere Mitglieder des Organisationsteams ziehen sich zurück.
9. Februar: Bei der ersten Pegida-Kundgebung seit der Spaltung tritt Bachmann wieder ins Rampenlicht.
28. September: Pegida-Anhänger attackieren bei einer Kundgebung in Dresden zwei Journalisten und pöbeln Ausländer an.
2. Oktober: Die Dresdener Staatsanwaltschaft klagt Bachmann wegen Volksverhetzung an. Auf Facebook hatte er Ausländer im Herbst 2014 als „Viehzeug“, „Gelumpe“ und „Dreckspack“ bezeichnet.
12./13. Oktober: Ein hölzerner „Galgen“ für Merkel und ihren Vize Sigmar Gabriel sorgt für Empörung und staatsanwaltliche Ermittlungen. Ein Pegida-Anhänger hatte die Attrappe bei einer Demo getragen.