Bahn prüft Aufstockung des Sicherheitspersonals

Berlin (dpa) - Nach der Entdeckung weiterer Brandsätze in Berlin prüft die Deutsche Bahn, ob sie neues Personal zum Schutz ihrer Anlagen einstellen sollte.

Der Sicherheitsbeauftragte Gerd Neubeck verwies am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa darauf, dass die Bahn das Personal bereits nach dem Anschlag am Berliner Ostkreuz im Mai um 500 erhöht habe. „Das zeigt, dass wir nicht auf das Geld achten, sondern das Nötige in die Sicherheit investieren.“

Am Mittwoch wurden am dritten Tag in Folge in Berlin Brandsätze an Gleisen der Bahn entdeckt. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der „verfassungsfeindlichen Sabotage“ auf.

Nach Angaben von Neubeck verfügt die Bahn über ein Netz von rund 34 000 Kilometern Streckenlänge - mit entsprechenden Begleittechniken wie Signalsteuerungen und Kommunikationskabeln. „Man kann die Bahn eigentlich überall treffen, deswegen sind wir natürlich ein Anschlagsziel à la bonne heure“, sagte er.

Um die sensiblen Stellen zu schützen, müsse die Bahn vor allem aufpassen. „Wir können nicht alles einbetonieren, was angreifbar ist. Das würde bei einem Störungsfall sofort zu mehrtägigen Ausfällen führen, um dann wieder an die Kabel zu kommen. Wir können nur mit technischen Mitteln und mit Personen so gut wie möglich auf unser Netz Acht geben“, sagte Neubeck.

Noch könne er nicht sagen, ob zusätzliches Personal eingestellt wird, sagte Neubeck. Es sei auch zu berücksichtigen, dass ausgebildete, gut qualifizierte Sicherheitsleute in Deutschland außerordentlich rar seien.

Der Sicherheitsbeauftragte schloss nicht aus, dass in den nächsten Tagen weitere Brandsätze gefunden werden. „Sie müssen sich das so vorstellen, dass wir die Strecken rund um Berlin in Kreisen, die wir immer erweitern, absuchen. Dabei ist es natürlich denkbar, dass man auf weitere Brandsätze stößt“, sagte Neubeck. „Wir achten natürlich auch in anderen Städten und um andere Städte auf unsere kritischen Infrastrukturstellen ganz besonders.“

Neubeck versicherte, die Fahrgäste müssten sich trotzdem keine Sorgen machen: „Unsere Technik ist so angelegt, dass beim Entzünden eines solchen Brandsatzes den Fahrgästen nichts geschehen kann. Die Technik führt dazu, dass der Verkehr stillsteht. Die Signale stehen auf Rot. Das ist misslich und lästig, aber es wäre verantwortungslos die Züge einfach weiterfahren zu lassen. Deswegen muss niemand Angst haben, irgendein Verkehrsmittel der Deutschen Bahn zu nutzen.“