UN-Sondersitzung Ban spricht von „Barbarei“ und „Kriegsverbrechen“ in Aleppo
New York(dpa) - Der Abwurf von sogenannten bunkerbrechenden Bomben auf Aleppo ist nach Worten von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon nichts anderes als „Barbarei“.
Ban sagte in New York: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Krankenhäuser und Schulen wegen der Kämpfe nur noch im Keller arbeiten können. Diese Bomben sprengen nicht Bunker, sie vernichten Menschen, die nach dem letzten noch verbliebenen Zufluchtsort suchen.“
Das internationale Recht lasse keine Zweifel zu, wiederholte Ban in einer Erklärung am UN-Hauptsitz: „Der systematische Einsatz von weitreichenden Waffen in dicht besiedelten Gebieten ist ein Kriegsverbrechen.“ Wie lange wollten Regierungen, die Einfluss auf das Chaos haben, derartige Verbrechen noch erlauben, fragte Ban am Rande einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zu Aleppo. Er appelliere an alle Betroffenen, „den Alptraum zu beenden.“
Zuvor hatte Bans Sonderbeauftragter für den Syrien-Konflikt, Staffan de Mistura, an die USA und Russland appelliert, das gebrochene Waffenstillstandsabkommen zu retten. Er sehe noch einen Funken Hoffnung zur Rückkehr zu der Vereinbarung, sagte de Mistura vor dem Sicherheitsrat. „Als naiver UN-Vertreter hoffe ich, daran glauben zu dürfe, dass ihre Zusagen (zur Waffenruhe) ernst gemeint waren“, sagte de Mistura mit Blick auf Moskau und Washington.