Beate Zschäpe - Das Gesicht des NSU

Berlin (dpa) - Welche Rolle sie wirklich in der Terrorgruppe NSU gespielt hat, ist nicht ganz klar. Sicher aber ist: Beate Zschäpe aus Jena ist das Gesicht des Nationalsozialistischen Untergrunds. Seit mehr als einem Jahr sitzt die inzwischen 38-Jährige in Untersuchungshaft.

Aber immer noch ist ihr Foto regelmäßig irgendwo zu sehen, wenn wieder neue Pannen der Ermittlungsbehörden ans Licht kommen. Die gelernte Gärtnerin Zschäpe - von Zeugen oft als freundliche, hilfsbereite Frau beschrieben - ist die einzige aus dem NSU-Trio, die noch am Leben ist, seit ihre Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im November 2011 auf der Flucht vor der Polizei Selbstmord begingen. Wohl um Spuren zu verwischen, zündete sie danach den letzten Unterschlupf der Gruppe im sächsischen Zwickau an. Vier Tage später stellte sie sich der Polizei - und schweigt seither.

In der rechtsextremen Szene in ihrer Heimat war sie früh fest verwurzelt, auch Mundlos und Böhnhardt kannte sie schon lange, bevor die NSU-Mordserie begann. Noch als Jugendliche kam sie erstmals mit dem Gesetz in Konflikt. Eine Untersuchung im Auftrag der Thüringer Landesregierung listet für 1992 mehrere Ladendiebstähle auf. 1995 folgt dann eine Geldstrafe wegen Diebstahls.

1998 ging das Trio in den Untergrund. Zschäpe legte sich mehrere falsche Identitäten zu und verschwand vom Radar - erst 13 Jahre später tauchte sie wieder auf.