Chronologie: Die Zwickauer Terror-Zelle

Berlin (dpa) - Knapp 14 Jahre lang konnte sich die Zwickauer Zelle der mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe im Untergrund halten. Eine Chronologie:

26. Januar 1998: Nach einer Razzia in ihrer Bombenwerkstatt in Jena tauchen Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe unter. Sie beschließen, aus dem Untergrund mit Gewalt für ihr politisches Ziel zu kämpfen - ein nationalsozialistisches System in Deutschland.

9. September 2000: Die Mordserie beginnt. Die Terroristen erschießen in Nürnberg den Blumenhändler Enver Simsek.

13. Juni 2001: Mord an dem Schneider Abdurrahim Özüdogru in Nürnberg.

27. Juni 2001: Mord an dem Hamburger Gemüsehändler Süleyman Tasköprü.

29. August 2001: Mord an dem Gemüsehändler Habil Kilic in München.

25. Februar 2004: In Rostock Mord am Imbiss-Verkäufer Mehmet Turgut.

9. Juni 2004: Die Terroristen zünden eine Nagelbombe in Köln-Mülheim. 22 Menschen werden verletzt, einige lebensgefährlich.

9. Juni 2005: Mord an dem Imbiss-Inhaber Ismail Yasar in Nürnberg.

15. Juni 2005: Mord an dem Schlüsseldienst-Inhaber Theodoros Boulgarides in München.

4. April 2006: Mord an dem Kioskbesitzer Mehmet Kubasik in Dortmund.

6. April 2006: Mord an Halit Yozgat, Besitzer eines Internet-Cafés in Kassel, in dem sich zur Tatzeit ein Verfassungsschützer aufhält.

25. April 2007: Die Täter erschießen in Heilbronn die Polizistin Michèle Kiesewetter. Ihr Kollege wird schwer verletzt.

4. November 2011: Sparkassen-Überfall in Eisenach. Böhnhardt und Mundlos verstecken sich in einem Wohnmobil. Als die Polizei sie entdeckt, erschießen sie sich. Als Zschäpe davon erfährt, zündet sie die gemeinsame Wohnung in Zwickau an.

8. November 2011: Zschäpe stellt sich in Jena der Polizei.

13. November 2011: Die Bundesanwaltschaft geht erstmals von Rechtsterrorismus aus. Der Bundesgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Zschäpe.

14. Januar 2012: Die Bundesanwaltschaft sieht ihren Verdacht bestätigt, dass Zschäpe die Terrorvereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) mitgründete und sich bis zum Ende an ihr beteiligte.

8. November 2012: Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Zschäpe.

31. Januar 2012: Das Oberlandesgericht lässt die Anklage gegen Zschäpe wegen Mittäterschaft an den zehn Morden des NSU sowie gegen vier mutmaßliche Unterstützer und Helfer der Gruppe zu.