Bibiana Steinhaus wird WM-Finale pfeifen
Frankfurt/Main (dpa) - Deutschland ist doch im Finale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft vertreten - mit Bibiana Steinhaus. Die Schiedsrichterin aus Hannover darf das Endspiel zwischen den USA und Japan in Frankfurt/Main pfeifen, wie der Weltverband FIFA mitteilte.
„Das ist eine Riesenfreude und macht uns auch stolz“, sagte Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichter-Kommission im Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Nachrichtenagentur dpa. „Auch wenn unsere Männer- und Frauenmannschaften bei Weltmeisterschaften zuletzt nicht das Finale erreicht haben, haben unsere Schiedsrichter gezeigt, dass sie Topspiele leisten können“, sagte Fandel. Steinhaus habe sich dies mit „ausgezeichneten Leistungen“ verdient. Die 32-jährige Polizeibeamtin hat bisher die Gruppenspiele USA - Nordkorea (2:0) und Brasilien - Äquatorialguinea (3:0) gepfiffen.
Dass Steinhaus nun das WM-Finale leiten darf, ist der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere. Dabei hatte die Unparteiische, die wie alle ihre Kolleginnen während des Turniers von der FIFA Interview-Verbot hat, vor dem Turnier gesagt: „Daran denke ich gar nicht, denn im Finale spielt hoffentlich die deutsche Mannschaft.“ In der Frankfurter WM-Arena zur Seite stehen werden Steinhaus ihre Assistentinnen Marina Wozniak (Herne) und Katrin Rafalski (Bad Zwesten).
„Die Nominierung für das Endspiel ist absolut verdient, wobei natürlich auch die Spielkonstellation hilfreich war“, sagte DFB-Abteilungsleiter Lutz Michael Fröhlich in einer Pressemitteilung. „Das ist ein riesiger Erfolg für sie und für das deutsche Schiedsrichterwesen. Wir freuen uns und drücken ihr jetzt die Daumen für ein tolles Finale.“
Während die Schiedsrichterinnen bei dieser WM teilweise heftige Schelte einstecken mussten, hat Steinhaus überzeugt. Die Blondine bringt aber auch die Erfahrung von 31 Einsätzen in der 2. Männer-Bundesliga mit und ist die einzige Schiedsrichterin im deutschen Profifußball.