Bistumsaffäre bei Twitter: „Stille Treppe statt Beichtstuhl“
Wiesbaden (dpa) - Die Affäre um den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst findet auch im Kurznachrichtendienst Twitter ihr Echo.
Der Geistliche, der unter anderem wegen der ausgeuferten Baukosten von mehr als 30 Millionen Euro für seine Residenz in der Kritik steht, soll sich auf Wunsch des Papstes eine Auszeit nehmen.
Bei Twitter sorgt das unter anderem für zynische Kommentare und viel Spott. „'Mer lasse de Bischof in Limburg.' Was sind schon 30 Millionen?“, fragt etwa ein Twitternutzer mit dem Namen „Gwisdu“. Ein anderer kommentiert das Geschehen mit den knappen Worten „Stille Treppe statt Beichtstuhl“.
Auch für mögliche Beschäftigungsmaßnahmen während der Auszeit des Bischofs gibt es Vorschläge. Tebartz-van Elst solle währenddessen den Vatikan renovieren, heißt es. Entsprechende Baupläne seien abgesegnet worden, die Badewannen bereits bestellt - eine Anspielung darauf, dass der Bischof für seine Residenz laut Medienberichten eine Badewanne für 15 000 Euro geordert haben soll.
Ein anderer Tweet legt dem Bischof eine Karriere im künftigen Kabinett der Bundesregierung nahe. „Quasi als Nachwuchshoffnung im Finanzministerium zur Konjunkturbelebung.“ Und die Twitternutzerin „@caroscheibe“ schreibt in Anspielung auf die ebenfalls für Mittwoch angesetzte Aufsichtsratssitzung der Berliner Flughafengesellschaft: „Großes Kino! +++ EIL +++ Tebartz wird Aufsichtsratschef beim BER“.
Und der Bischof selbst? Es gibt keinen offiziellen Twitterkanal von ihm. In einem offensichtlichen Satire-Profil schreibt seit einigen Tagen aber ein „@Bischof_Tebartz“. Seine Reaktion auf die Entscheidung lautete am Mittwoch: „3 Monate Zeit, die Umbaupläne für den Vatikan durchzuschauen.“