Anschlag in Berlin Bremsautomatik stoppte Anschlags-Lkw

Berlin (dpa) - Ein automatisches Bremssystem hat einem Medienbericht zufolge die Fahrt des Berliner Anschlags-Lkw gestoppt. Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR kam das Fahrzeug nur deshalb nach 70 bis 80 Metern zum Stehen, weil die Zugmaschine mit einer Bremsautomatik ausgerüstet war.

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Zu diesem Ergebnis sei die Ermittlergruppe „City“ gekommen, die unter Leitung des Generalbundesanwalts den Anschlag vom 19. Dezember auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche aufklären soll. Dabei hatte der mutmaßliche Terrorist Anis Amri zwölf Menschen getötet.

Das automatische Bremssystem reagiert dem Bericht zufolge auf einen Aufprall und betätigt von selbst die Bremsen. Diese Technik habe nach Angaben aus Berliner Regierungskreisen Leben gerettet. Bei einem ähnlichen Anschlag im französischen Nizza am 14. Juli 2016 waren auf der Uferpromenade mehr als 80 Passanten getötet worden.

Zunächst war spekuliert worden, der eigentliche Lkw-Fahrer habe Schlimmeres verhindert, indem er dem Täter ins Lenkrad griff. Nach Erkenntnissen der Ermittler wurde der Pole allerdings schon Stunden vor dem Anschlag durch einen Kopfschuss verwundet.

Weiter heißt es in dem Medienbericht, im Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum (GTAZ) in Berlin sei zwischen Februar und November 2016 mindestens sieben Mal über Amri gesprochen worden. Behördenunterlagen, die nur fünf Tage vor der Tat entstanden, würden seinen Werdegang in Deutschland beschreiben. Demnach suchte er im Internet Anleitungen für den Bau von Rohrbomben und die Herstellung von Sprengstoffen wie etwa TNT. Zudem suchte er im Februar offenbar Kontakt zum „Islamischen Staat“ und soll sich als Selbstmordattentäter angeboten haben. Mindestens zwei Mal wurde dem Bericht zufolge im GTAZ die Frage diskutiert, ob Amri einen konkreten Anschlag in Deutschland plane. Beide Male wurde dies als unwahrscheinlich eingestuft.