Bundesanwaltschaft: Keine weiteren Verdächtigen
Karlsruhe (dpa) - Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat zurzeit keine Hinweise, dass außer dem Neonazi-Trio aus Jena noch andere Täter in die sogenannte Dönermord-Serie verstrickt waren.
Zureichende Anhaltspunkte für weitere konkrete Tatverdächtige lägen derzeit nicht vor, sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Das Nachrichtenmagazin „Focus“ hatte zuvor über einen Unterstützer des Trios berichtet. Demnach hatte ein 37-Jähriger aus Niedersachsen den Verdächtigen vor Jahren gegen Geld seinen Personalausweis überlassen. Damit soll das Wohnmobil gemietet worden sein, in dem sich zwei Männer am 4. November bei Eisenach laut Polizei erschossen, nachdem sie zuvor eine Bank ausgeraubt hatten. Die beiden Männer werden mit den Morden in Verbindung gebracht. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft sagte dazu lediglich, die Ermittlungen erstreckten sich auch auf das Umfeld des Trios.
Zu dem Trio gehörte neben den beiden Männern aus dem Wohnmobil die 36 Jahre alte Beate Z., die das gemeinsam bewohnte Haus im sächsischen Zwickau in Brand gesteckt hatte. Sie saß zuletzt in Zwickau in Untersuchungshaft. Ob sie derzeit noch dort inhaftiert ist, wollte die Behörde am Samstag nicht sagen. Die Bundesanwaltschaft verwies darauf, dass der Haftbefehl in Sachsen wegen dringenden Tatverdachts auf Brandstiftung erging. Karlsruhe hingegen gehe dem Anfangsverdacht einer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach.
Den sogenannten Döner-Morden waren in den vergangenen Jahren acht türkische und ein griechischer Kleinunternehmer in ganz Deutschland zum Opfer gefallen. Zudem soll der Mord an einer Heilbronner Polizistin auf das Konto des Trios gehen.