Bundeswehr bildet weiter ägyptische Soldaten aus

Berlin (dpa) - Die Bundeswehr will auch nach der Aussetzung deutscher Rüstungsexporte nach Ägypten weiterhin Offiziere aus dem von Unruhen erschütterten Staat ausbilden.

Derzeit werden im Rahmen der militärischen Ausbildungshilfe in Deutschland Soldaten aus 62 Nationen trainiert, darunter elf Ägypter, berichtete das „Hamburger Abendblatt“ (Samstag).

Die Ausbildung für die ägyptischen Offiziere werde weitergeführt, bestätigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag in Berlin. Die Lage in den teilnehmenden Staaten werde aber regelmäßig überprüft. Bei der Ausbildung gehe es nicht nur um rein militärische Aspekte, sondern auch darum, demokratische Werte in Deutschland zu erleben und zu übernehmen.

In Ägypten regiert seit rund 30 Jahren Präsident Husni Mubarak mit diktatorischen Mitteln. Ihm wird die Verletzung von Menschenrechten vorgeworfen. Das Militär ist eine wichtige Säule für den Machterhalt.

Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) lobte die ägyptische Armee für ihre Zurückhaltung während der Proteste. Das Militär habe bisher eher deeskalierend auf den Konflikt eingewirkt, obwohl es sich von Beginn an für eine Seite hätte entscheiden können, sagte der CSU-Politiker im Deutschlandradio Kultur. „Das Militär hat bislang eine positive Rolle gespielt“, betonte Guttenberg.