Bundeswehr startet Flüge ins Ebola-Gebiet
Dakar/Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundeswehr hat mit der Lieferung von Hilfsgütern in das westafrikanische Ebola-Gebiet begonnen. Eine Transall-Transportmaschine brachte unter anderem medizinisches Material wie Schutzanzüge vom senegalesischen Dakar in die liberianische Hauptstadt Monrovia.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stieg die Zahl der an der in der Region ausgebrochenen Epidemie gestorbenen Menschen auf 3431. In Deutschland kam am Freitag ein zweiter Ebola-Patient an. Er wird in Frankfurt am Main auf der Isolierstation der Uniklinik behandelt. In den USA beunruhigt ein weiterer Ebola-Verdachtsfall die Menschen.
Wie eine Sprecherin der Verteidigungsministeriums der dpa sagte, wurden fünf Tonnen Hilfsgüter nach Monrovia transportiert. Zwei Transall-Maschinen sind seit wenigen Tagen in Dakar für die Luftbrücke stationiert, an der auch die USA und Frankreich beteiligt sind. Die Bundeswehr will auch freiwillige Helfer in das Ebola-Gebiet schicken. Die Ausbildung dafür soll Mitte Oktober beginnen.
Liberia ist laut WHO am stärksten von der Epidemie betroffen. Dort starben allein 2069 Menschen an Ebola. Die Zahl der registrierten Infizierten in Guinea, Liberia und Sierra Leone stieg unterdessen auf 7470. Um die Epidemie wirkungsvoll bekämpfen zu können, veranschlagen die Vereinten Nationen 988 Millionen Dollar. Wie die UN-Nothilfekoordination mitteilte, gingen davon jedoch erst 256 Millionen Dollar (etwa 200 Millionen Euro) ein.