Chronologie: charismatischer Politiker und „Vater“ Südafrikas
Johannesburg (dpa) - Der südafrikanische Nationalheld und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela hat sich als Staatsmann und Vermittler in Konflikten weltweit Wertschätzung erworben. Wichtige Stationen seines Lebens:
18. Juli 1918: Rolihlahla („Der Unruhestifter“) Dalibhunga Mandela - er erhielt später den Vornamen Nelson - wird in dem Dorf Mvezo in der östlichen Kap-Region geboren. Sein Vater ist Stammesführer der Tembu.
1938: Er beginnt sein Jurastudium an der Universität für Farbige in Fort Hare. Es folgen die Universitäten von Witwatersrand und Pretoria, wo er 1942 sein Studium abschließt. 1944: Mandela schließt sich der schwarzen Widerstandsbewegung gegen die südafrikanische Apartheidpolitik an und wird Mitglied des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC).
1944: Erste Heirat mit der Krankenschwester Evelyn Mase
1948: Die konservative Nationalpartei kommt an die Macht, setzt die Politik der Rassentrennung (Apartheid) durch.
1952: Mandela eröffnet die erste schwarze Anwaltskanzlei in Johannesburg und führt eine gewaltlose landesweite Kampagne gegen die sogenannten Rassentrennungsgesetze.
1955: Der ANC, dessen Vize-Vorsitzender Mandela inzwischen ist, verabschiedet die „Freedom Charter“. Sie fordert gleiche Rechte für Schwarze und Weiße.
1956: Mandela steht erstmals wegen Hochverrats vor Gericht, wird aber freigesprochen.
1958: Scheidung, neue Ehe mit Nomzamo Winnie Madikizela
1960: Nach dem Massaker von Sharpeville ruft die Regierung den Ausnahmezustand aus. Verbot des ANC.
1961: Mandela und der ANC entscheiden sich für den gewaltsamen Kampf gegen die Apartheid und gründen die Untergrund-Organisation „Umkhonto We Sizwe“ (Speer der Nation) als militärischen Flügel des ANC.
1962: Wegen illegaler Auslandsreisen und wegen Streikaufrufs wird Mandela zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
1964: Festnahme nach mehr als einjähriger Flucht. Ein Gericht beschuldigt Mandela wegen der Vorbereitung eines bewaffneten Aufstands als Hochverräter und verurteilt ihn zu einer lebenslangen Haftstrafe auf der Gefängnisinsel Robben Island.
1985: Beginn von Geheimgesprächen mit der Regierung von P.W. Botha. Mandela weigert sich, der Gewalt abzuschwören.
1990: Staatspräsident de Klerk hebt das ANC-Verbot auf und entlässt Mandela am 11. Februar nach 27 Jahren Haft aus dem Gefängnis. 17 Jahre davon saß er mit der Häftlingsnummer 466/64 auf Robben Island.
Dezember 1993: Mandela und de Klerk erhalten den Friedensnobelpreis für ihre „Verdienste um den friedlichen Übergang zu einer multirassischen Demokratie in Südafrika“.
April 1994: Erste Parlamentswahl nach dem Ende der Apartheid. Der ANC geht mit 62 Prozent der Stimmen als klarer Sieger hervor. Mandela wird Staats-, de Klerk Vizepräsident.
1996: Scheidung von Winnie Madikizela-Mandela
Dezember 1997: Thabo Mbeki löst Mandela als ANC-Präsident ab.
1998: Mandela heiratet Graca Machel, Witwe des ersten Präsidenten von Mosambik, Samora Machel.
14. Juni 1999: Mbeki wird als Nachfolger Mandelas vom südafrikanischen Parlament zum Staatspräsidenten gewählt. Mandela zieht sich aus der aktiven Politik zurück, tritt national und international aber weiterhin als moralische Instanz und Vermittler in Erscheinung.
2004: Mandela zieht sich weitgehend von allen öffentlichen Aktivitäten zurück.
11. Juli 2010: Mandela letzter öffentlicher Auftritt bei der Schlussfeier der Fußball-WM in Johannesburg.
1. September 2013: Nach drei Monaten im Krankenhaus kehrt Mandela in sein Haus in Johannesburg zurück. Pflegepersonal begleitet ihn, weil die Folgen einer schweren Lungenentzündung nicht völlig überstanden sind.
5. Dezember 2013: Nelson Mandela stirbt um 20.50 Uhr Ortszeit (19.50 Uhr MEZ) in seinem Haus in Johannesburg.