Chronologie der Eskalation in Korea

Berlin (dpa) - Nach dem Tod von Kim Jong Il im Dezember 2011 hoffte der Westen auf ein Ende der Krise unter dem Nachfolger Kim Jong Un - vergeblich. Eine Chronologie:

22. Januar 2013: Nach einem Raketenstart Nordkoreas im Dezember 2012 weitet der UN-Sicherheitsrat seine Sanktionen gegen das Land aus.

25. Januar: Der Norden droht Südkorea für den Fall mit militärischer Gewalt, dass es den UN-Sanktionsbeschluss umsetzt. Nordkorea erklärt die Vereinbarung mit Südkorea von 1992 über die „Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel“ für ungültig.

12. Februar: Trotz aller Warnungen unternimmt Nordkorea einen neuen Atomtest und löst damit scharfe Kritik aus.

13. Februar: Nach dem Atomtest will Südkorea die Entwicklung neuer ballistischer Raketen mit einer Reichweite von 800 Kilometern vorantreiben und beginnt viertägige Seemanöver.

24. Februar: Pjöngjang fühlt sich von geplanten jährlichen Manövern der USA mit Südkorea provoziert. Ein Militärvertreter aus dem Norden warnt einen US-General per Telefon, die Lage sei so ernst, dass „jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann“.

1. März: Die USA und Südkorea beginnen ihre Frühjahrsübung „Foal Eagle“. Etwa 10 000 US-Soldaten nehmen teil.

7. März: Trotz Kriegsdrohungen aus Pjöngjang beschließt der UN-Sicherheitsrat scharfe Sanktionen gegen Nordkorea. Das Regime droht den USA mit einem Atomschlag.

8. März: Das kommunistische Land kündigt an, den Waffenstillstand von 1953 zur Beendigung des Korea-Kriegs nicht mehr anzuerkennen. Pjöngjang kappt den „Heißen Draht“ nach Seoul im Grenzort Panmumjom.

15. März: Nordkorea feuert zwei Testraketen mit kurzer Reichweite ab. Die USA reagieren mit einer verstärkten Raketenabwehr auf die jüngsten Angriffsdrohungen aus Nordkorea.

26. März: Nordkorea setzt alle Feldartillerieverbände - inklusive der strategischen Raketeneinheiten - in „Gefechtsbereitschaft“ der höchsten Stufe.

28. März: Die US-Luftwaffe entsendet zwei atomwaffenfähige Tarnkappenbomber vom Typ B-2 Spirit nach Südkorea.

30. März: Nordkorea erklärt, das Land sei im Verhältnis zu Südkorea in den „Kriegszustand“ eingetreten.

2. April: Angesichts immer neuer Kriegsdrohungen Nordkoreas verstärken die USA ihre militärische Präsenz in der Region. Zudem kündigt das nordkoreanische Regime an, einen abgeschalteten Kernreaktor wieder in Betrieb zu nehmen.

3. April: Nach der Entsendung von zwei US-Kriegsschiffen in den West-Pazifik droht Nordkorea den USA offiziell mit einem möglichen Atomschlag. Das Regime verbietet Pendlern aus Südkorea den Zugang zu der gemeinsamen Sonderwirtschaftszone Kaesong.

4. April: Nordkorea verlegt nach Angaben des südkoreanischen Verteidigungsministeriums eine Mittelstreckenrakete an die Ostküste.

5. April: Nordkorea legt mehreren Ländern den Abzug ihrer Diplomaten aus Pjöngjang nahe - auch Deutschland. Einem Medienbericht zufolge wird eine zweite Mittelstreckenrakete an die Ostküste gebracht.

7. April: Die USA senden ein Signal der Entspannung und verschieben den geplanten Test einer Interkontinentalrakete in Kalifornien. Südkorea droht seinem Nachbarland mit schwerer Vergeltung, sollte es zu einem Angriff kommen.

8. April: China und Russland warnen Pjöngjang vor weiteren Provokationen. Das Regime schließt den Industriepark in Kaesong.

9. April: Pjöngjang legt allen in Südkorea lebenden Ausländern das Verlassen des Landes nahe.