Das Land war seit Jahrzehnten von inneren Konflikten zerrissen. Ein Rückblick:
1983: Präsident Dschaafar al-Numeiri führt für das ganze Land islamische Rechtsprechung (Scharia) ein, der Konflikt mit dem nicht- muslimischen Süden um mehr Autonomie verschärft sich zum Bürgerkrieg.
1989: Omar Hassan al-Baschir putscht sich an die Macht.
1997: US-Embargo gegen den Sudan wegen Verstrickung in internationalen islamistischen Terrorismus.
1998: US-Luftwaffe bombardiert Chemiewerk in der Hauptstadt Khartum.
2003: Aufstand in der Nordwest-Region Darfur wird blutig niedergeschlagen, jahrelang greifen Regierungstruppen und Reitermilizen Dörfer der nicht-arabischen Bevölkerung an. Bis 2010 sterben in Darfur 300 000 Menschen, drei Millionen sind geflüchtet.
2005: Ein Friedensabkommen beendet den Bürgerkrieg im Süden. Der Süden des Landes erhält eine weitreichende Autonomie. Bilanz des Konflikts: über zwei Millionen Tote in mehr als 20 Jahren. UN-Blauhelme (UNMIS) überwachen den Waffenstillstand.
Januar 2011: 98 Prozent von knapp vier Millionen Südsudanesen stimmen in einem Referendum für Unabhängigkeit. Al-Baschir kündigt für Zeit nach Trennung vom Süden weitere Islamisierung im Rest-Sudan an.
Mai 2011: Kampfe zwischen nord- und südsudanesischen Truppen um die umstrittene ölreiche Region Abyei.
9. Juli 2011: Der Südsudan wird offiziell unabhängig.