Chronologie: Schneechaos statt Winterromantik
Berlin (dpa) - Schnee, Eis und tiefe Temperaturen haben in Deutschland mehrfach zu katastrophalen Zuständen geführt.
Januar 2010: Der harte Wintereinbruch verursacht Chaos. Sturmtief „Daisy“ trifft am stärksten den Nordosten, wo mehr als 320 Menschen die Nacht zum 10. Januar in eingeschneiten Autos oder Zügen verbringen müssen. Auf der Ostsee-Insel Fehmarn werden sämtliche Dörfer vom Schnee eingeschlossen. Autobahnen und Bundesstraßen werden gesperrt, Fähren stellen ihren Betrieb ein, Flüge fallen aus.
März 2006: Weite Teile Deutschlands versinken im Schnee. Straßen werden gesperrt, Züge gestoppt und Flüge annulliert. Bäume brechen unter der Schneelast zusammen und verursachen Stromausfälle. Auf dem Brocken an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wird mit 2,90 Meter die zweithöchste Schneemenge seit Beginn der Aufzeichnungen 1895 gemessen. Auf der Zugspitze herrschen mit minus 25,7 Grad die tiefsten Temperaturen für Mitte März seit 105 Jahren.
November 2005: Besonders das Münsterland ist am ersten Adventswochenende von einem heftigen Wintereinbruch betroffen. Binnen 24 Stunden fallen bis zu 50 Zentimeter Schnee. Unter der Last knicken Strommasten um, Straßen- und Bahnverkehr kommen zum Erliegen.
Januar 1997: Nachdem arktische Kälte das Land schon im Dezember 1996 fest im Griff hatte, fällt kurz nach dem Jahreswechsel die Temperatur weiter und erreicht in Gardelegen (Sachsen-Anhalt) minus 26,3 Grad. Berlin erlebt mit minus 21 Grad den bis dahin kältesten Jahresanfang seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1908. Straßen, Bahngleise und Flughäfen sind blockiert, Binnenschiffer müssen wochenlange Zwangspausen einlegen.
Dezember 1978: Mit Schneestürmen und Schneeverwehungen bei bis zu minus 20 Grad setzt zum Jahreswechsel in Norddeutschland ein Katastrophenwinter ein. In Schleswig-Holstein, Hamburg, Nord- Niedersachsen und der nördlichen DDR bricht der Verkehr fast völlig zusammen. Im Februar 1979 wird in Teilen Norddeutschlands erneut Katastrophenalarm ausgelöst, als orkanartige Schneestürme über das Land fegen. Ende März richten heftige Schneefälle in Ostbayern schwere Schäden an.