Oscar-Preisträger Damien Chazelle: Wenn Träume wahr werden

Berlin (dpa) - Als Damien Chazelles Musical-Romanze „La La Land“ Ende vergangenen Jahres bei einer Sondervorstellung in Los Angeles gezeigt wurde, war Hollywood-Star Bradley Cooper begeistert: „Er wird der nächste große Regisseur werden“, prophezeite der Schauspieler.

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Mit seinem Regie-Oscar hat Chazelle jetzt ein erstes Versprechen auf die Zukunft eingelöst.

In diesen zerrissenen Zeiten kommt dieses nostalgische Wunderwerk vielleicht gerade recht. Wie kein anderes Filmgenre könne das Musical „die Freude und den Triumph einfangen, wenn Träume wahr werden“, schrieb der Regisseur und Drehbuchautor in der „Los Angeles Times“.

Und dem Newcomer gelang auch noch gleich ein Rekord: Mit seinen 32 Jahren ist Chazelle der jüngste Gewinner eines Regie-Oscars. Dabei hatte der US-Amerikaner eigentlich Jazz-Schlagzeuger werden wollen, seine Angst vor Live-Auftritten machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Dafür lebt er seine Musikleidenschaft jetzt in seinen Filmen aus.

Um Musik und die Verwirklichung seiner Träume geht es auch in den ersten beiden Filmen von Damien Chazelle. Solide fiel sein Debüt „Guy and Madeline on a Park Bench“ (2009) aus. Der kleine Film, in dem es um die Liebe zwischen einem Jazz-Trompeter und einem scheuen Mädchen geht, fand noch nicht sein großes Publikum. Laut der Website „Box Office Mojo“ spielte der Film rund 35 000 Dollar ein. „La La Land“ liegt dagegen momentan weltweit bei geschätzten 340 Millionen Dollar (320 Millionen Euro).

Der Durchbruch gelang Chazelle schließlich mit „Whiplash“ (2014). Das Drama, das sich um einen begabten Jazz-Schlagzeuger und seinen knallharten und fanatischen Lehrer dreht, war für fünf Oscars nominiert und erhielt schließlich drei Trophäen. Als bester Nebendarsteller wurde dabei der großartige J.K. Simmons ausgezeichnet, der auch einen kleinen Part als Club-Besitzer in „La La Land“ übernommen hat.

Für sein nächstes Projekt aber verlässt Damien Chazelle die schummrigen Jazz-Clubs und plant mit Ryan Gosling eine Reise zum Mond. Das Biopic „First Man“ dreht sich um Neil Armstrong, den ersten Mann auf dem Mond. Ganz ohne Jazz wird es wohl auch hier nicht gehen, spielte Armstrong doch in seinen jungen Jahren Baritonhorn in der Jazzband The Mississippi Moonshiners.