Porträt Dan Coats: Anwärter auf das Amt des US-Geheimdienstdirektors

Washington (dpa) - Mit Dan Coats als nationalem Geheimdienstdirektor würde Donald Trump auf einen traditionellen Republikaner setzen. Der 73-Jährige ist Teil des Washingtoner Establishments und kann langjährige Erfahrung im US-Kongress vorweisen.

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Auch in Deutschland ist er kein Unbekannter: Als US-Botschafter vertrat er in Berlin jahrelang die Interessen seines Landes.

Coats stammt ursprünglich aus Michigan. Von 1966 bis 1968 diente er in der US-Army. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften. Von 1981 bis 1989 vertrat er Indiana im Repräsentantenhaus. Darauf folgten zehn Jahre im Senat.

Beobachter beschreiben Coats als einen moderaten Republikaner. Aber er fiel in der Vergangenheit durchaus auch als Vertreter erzkonservativer Positionen auf. So trat er 1993 gegen einen Vorstoß des damaligen demokratischen Präsidenten Bill Clinton ein, dass Schwule, die aus ihrer Homosexualität kein Geheimnis machen, im US-Militär dienen dürfen. Er war maßgeblich an der Ausarbeitung der Regel „Don't ask, don't tell“ beteiligt, nach der offen homosexuelle Soldaten nicht Teil der Streitkräfte sein konnten.

Nach der Wahl von George W. Bush zum Präsidenten im Jahr 2000 galt Coats als einer der Favoriten auf das Amt des Verteidigungsministers. Bush entschied sich jedoch für Donald Rumsfeld.

Coats wurde stattdessen 2001 Botschafter in Berlin. Wenige Monate nach seinem Amtsantritt herrschte Eiszeit im Verhältnis beider Länder, weil die Bundesregierung sich nicht am Krieg gegen den Irak beteiligen wollte. Der Deutschen Presse-Agentur sagte Coats damals, Deutschland drohe die Isolation. Als er Berlin 2005 verließ, sprach er von „dramatischen Verbesserungen“ im bilateralen Verhältnis.

2011 kehrte Coats in den Senat zurück, vor wenigen Tagen schied er aber aus. Coats war Mitglied des Geheimdienst- und des Verteidigungssausschusses.