Das „Wunder“ von São Paulo: De Jong überzeugt als Messi-Bewacher
São Paulo (dpa) - Diese Chance auf das Duell mit Lionel Messi wollte sich Nigel de Jong um keinen Preis entgehen lassen. Nach dem Achtelfinale war die WM für den defensiven Mittelfeldspieler eigentlich schon beendet - Riss in der Leiste, mindestens zwei Wochen Pause.
Mit unbändigem Willen und der Hoffnung auf sein zweites WM-Endspiel nach der Enttäuschung vor vier Jahren gegen Spanien kämpfte sich de Jong jedoch zurück und gab im Halbfinale bravourös den Sonderbewacher für den argentinischen Superstar.
„Das Wunder ist wahr geworden. Der Geist ist stärker als der Körper“, sagte Trainer Louis van Gaal kurz vor Anpfiff beim TV-Sender NOS. „Ich denke nicht wirklich, dass es ein Risiko ist. Wenn es doch schief geht, haben wir Ersatz.“
Es ging gut: Zentral vor der Abwehrreihe orientierte sich de Jong immer wieder zu Argentiniens Nummer Zehn, ihr Bewegungsradius war annähernd deckungsgleich. In der 51. Minute ließ er Messi einmal aus den Augen: Plötzlich war der 27-Jährige durch, stand aber knapp im Abseits.
Mehr und mehr wirkte de Jong aber durch die jüngste Zwangspause ermüdet. In der 62. Minute holte er sich den verdienten Applaus bei seiner Auswechslung für Jordy Clasie ab - und musste beim Elfmeterschießen am Ende doch das bittere Aus mitansehen.