Dax erklimmt erneut Rekord vor Griechenland-Runde

Frankfurt/Main (dpa) - Fortschritte im griechischen Schuldenstreit haben dem Dax am Montag erneut ein Rekordhoch beschert. Allerdings nahm der schwächer als erwartet ausgefallene Ifo-Index dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer etwas den Wind aus den Segeln.

Nach dem Anstieg bis auf 11 158,55 Punkte zum Handelsstart stand am Nachmittag ein Plus von 0,41 Prozent auf 11 096,36 Punkte zu Buche. Damit steuert der Dax aber auf den vierten Gewinntag in Folge zu.

Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen konnte seinen morgendlichen Rekord nicht ganz halten und legte zuletzt noch um 0,54 Prozent auf 19 762,93 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,83 Prozent auf 1564,05 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,36 Prozent auf 3503,01 Punkte nach oben.

Die Anleger warten weiter gespannt auf den nächsten Akt im Griechenland-Drama: Nach der vorläufigen Einigung im Schuldenstreit muss die Athener Regierung heute den internationalen Geldgebern eine Liste mit ersten Reformvorschlägen vorlegen. Diese ist laut der EU-Kommission noch nicht in Brüssel eingetroffen. Athen habe aber noch bis Mitternacht Zeit, sagte eine Sprecherin.

Die Liste soll dann von Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) geprüft werden. Im Anschluss wollen an diesem Dienstag die Finanzminister der Euro-Länder darüber entscheiden, ob das milliardenschwere Hilfsprogramm für Griechenland wie geplant verlängert wird.

Unterdessen hat sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen im Februar weniger als erwartet aufgehellt, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex zeigte. Dies habe die Laune der Anleger etwas getrübt, sagte GSAM-Portfoliomanager Lothar Koch. Ralf Umlauf von der Helaba stufte die Daten dennoch als solide ein. „Der vierte Anstieg in Folge untermauert das Wachstumsszenario“, erklärte der Experte. „Angesichts der politischen Risiken in Europa wachsen die Geschäftserwartungen aber nicht in den Himmel.“

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien der Deutschen Bank negativ auf: Mit minus 0,94 Prozent beendeten sie ihren jüngsten Aufwärtstrend und gehörten zu den größten Verlierern im Dax. Das „Wall Street Journal“ hatte am Wochenende berichtet, dass die US-Tochter Deutsche Bank Trust ebenso wie die US-Sparte der spanischen Großbank Santander am Stresstest der US-Notenbank Fed scheitern könnte.

Im MDax hatte die Aareal Bank nach der angekündigten Übernahme der Westdeutschen Immobilienbank (Westimmo) die Nase vorn. Der Kurssprung von 5,56 Prozent auf 38,550 Euro bedeutete zudem den höchsten Stand seit Sommer 2007 für die Papiere des Immobilienfinanzierers.

Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere stieg von 0,30 Prozent am Freitag auf 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,37 Prozent auf 140,68 Punkte zu, und der Bund-Future gewann 0,23 Prozent auf 158,73 Punkte. Der Kurs des Euro blieb unverändert: Die EZB setzte den Referenzkurs wie schon am Freitag auf 1,1298 Dollar fest. Der Dollar kostete damit weiter 0,8851 Euro.