Hintergrund Der deutsch-amerikanische Handel
Frankfurt/Main (dpa) - Die Vereinigten Staaten sind vor Frankreich und Großbritannien der wichtigste Abnehmer deutscher Exporte. Die Bundesrepublik lieferte 2015 Waren im Wert von knapp 114 Milliarden Euro in die USA - fast zehn Prozent aller deutschen Ausfuhren.
Begehrt in Übersee sind etwa Auto- und Autoteile, Maschinen, Chemieprodukte und Elektrotechnik. Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts hängen in Deutschland direkt und indirekt mehr als eine Million Arbeitsplätze an Exporten in die Vereinigten Staaten.
Umgekehrt importierte Deutschland aus den USA Güter für gut 59 Milliarden Euro, etwa Chemieprodukte und Maschinen. Die Bundesrepublik ist fünftgrößter Abnehmer amerikanischer Produkte nach China, Kanada, Mexiko und Japan. Zudem haben viele US-Firmen hierzulande Niederlassungen. 630.000 deutsche Jobs befinden sich laut Ifo in Betrieben, die von amerikanischen Firmen kontrolliert werden.
Da die deutschen Ausfuhren die Einfuhren aus den USA 2015 bei weitem übertrafen, bestand ein gewaltiger Handelsüberschuss zugunsten Deutschlands. Nach dem Rekordjahr für Exporte in die Vereinigten Staaten haben hiesige Unternehmen aber Gegenwind bekommen. Im ersten Halbjahr gingen die Ausfuhren zurück, da die größte Volkswirtschaft der Welt nur verhalten wächst.
Den gemeinsamen Warenaustausch ankurbeln und Zölle abbauen soll das Freihandelsabkommen TTIP zwischen den USA und der Europäischen Union. Die Verhandlungen erweisen sich aber als schwierig.