Immer wieder zivile Opfer Der US-Luftangriff in Kundus vom 3. November
Kabul (dpa) - Bei einem US-Luftangriff auf radikalislamische Taliban in der nordafghanischen Provinz Kundus waren in der Nacht des 3. November 2016 auch rund 30 Zivilisten getötet worden. Darunter waren viele Kinder und Frauen.
Mehr als 25 Menschen wurden zudem verletzt.
Der Vorfall löste international Empörung aus; in Kundus selbst gab es emotionale Demonstrationen.
Amerikanische und afghanische Bodentruppen führten damals eine Offensive gegen die Taliban in Kundus. Mit dem Luftangriff wollten die USA einer unter Beschuss geratenen Einheit zur Hilfe eilen. Das bestätigte der Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan, General Charles Cleveland, der Deutschen Presse-Agentur per E-Mail. In jener Nacht meldeten die US-Streitkräfte auch den Tod zweier US-Soldaten.
Bei dem Einsatz wurden nach unterschiedlichen Angaben 14 bis 30 Talibankämpfer getötet. Unter ihnen soll der Einsatzleiter der Taliban für Kundus gewesen sein, Mullah Taki.
Die Bundeswehr war nach Angaben des Verteidigungsministeriums nicht an dem Angriff beteiligt. Er sei „nicht im Rahmen der Operation Resolute Support“ erfolgt, an der sich die Bundeswehr beteilige.
Die USA haben bis zum Herbst 2016 laut Medien um die 700 Luftangriffe auf Stellungen der Taliban sowie der Terrormiliz IS geflogen. Luftschläge sind vielerorts das einzige Mittel, die Islamisten zurückzuhalten. Es gibt zunehmend Berichte über zivile Opfer.