Hintergrund Die Entgleisungen des philippinischen Präsidenten
Vientiane (dpa) - Derbe Flüche sind sein Markenzeichen, Beleidigungen seine Art der Diplomatie: Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte verkauft sich als Mann des Volkes und biedert sich gerne mit Gossensprache an.
Seine Entgleisungen entsetzen weltweit, aber auf den Philippinen kommen sie offenbar gut an: Trotz internationaler Kritik kam der ehemalige Staatsanwalt nach seinem Amtsantritt Anfang Juli im Umfragen auf Zustimmungsraten von 91 Prozent. Eine Auswahl seiner derbsten Sprüche:
US-PRÄSIDENT: „Du musst mir Respekt zollen. Werf mir nicht einfach Fragen und Einschätzungen hin. Hurensohn, ich werde Dich bei dem Forum verfluchen.“ (Vor dem dann abgesagten ersten Treffen mit US-Präsident Barack Obama beim Ostasien-Gipfel Anfang September in Laos)
US-BOTSCHAFTER: „Ihr wisst ja, ich streite mich mit dem Botschafter. Dem schwulen Botschafter, diesem Hurensohn. Er ging mir auf die Eier.“ (Nach dem Besuch von US-Außenminister John Kerry Anfang August vor Fernsehreportern)
DIE UN: „Fickt euch, Vereinte Nationen, ihr könnt noch nicht einmal das Gemetzel im Nahen Osten lösen. Haltet alle die Klappe!“ (bei einer Pressekonferenz im Juni)
DER PAPST: „Zisch ab, Du Hurensohn!“ (So titulierte Duterte Papst Franziskus, weil er beim Papstbesuch in Manila 2015 einmal fünf Stunden im Verkehrsstau steckte)
DIE MISSIONARIN: Über den Fall einer australischen Missionarin, die in seiner Heimatstadt Davao vor Jahren mehrfach vergewaltigt und ermordet wurde: „Ich war total sauer, dass sie vergewaltigt wurde, aber sie war wunderschön. Ich dachte, als Bürgermeister hätte ich als erster „dran“ sein sollen.“
KLEINKRIMINELLE: „Alle umbringen“ - das ist Dutertes Rezept vor allem für Rauschgifthändler. Wer nicht verschwinde, sei in Lebensgefahr: „Ich werde euch alle umbringen, in die Bucht von Manila werfen und damit die Fische füttern.“