Konfliktregion seit 22 Jahren Die islamisch geprägte Teilrepublik Tschetschenien
Moskau (dpa) - Die islamisch geprägte Teilrepublik Tschetschenien im russischen Nordkaukasus gilt seit Jahrzehnten als Konfliktregion, zuletzt nahmen blutige Kämpfe gegen bewaffnete Extremisten aber ab.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion verhinderte Moskau ab 1994 eine Abspaltung des Gebiets in zwei Kriegen mit Zehntausenden Toten. Doch Terroristen trugen den Kampf immer wieder nach außen, etwa bei einer Geiselnahme im nordossetischen Beslan 2004 mit Hunderten Toten.
Seit 2003 wird Tschetschenien mit etwa 1,4 Millionen Einwohnern von kremltreuen Republikchefs beherrscht, seit 2004 von Ramsan Kadyrow. Kritiker werfen ihm schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Ein Großteil der Menschen in der Region lebt in Armut.
In dem früheren Kriegsgebiet rund 1500 Kilometer südlich von Moskau gibt es immer noch bewaffnete radikale Islamisten, wie auch in der benachbarten Teilrepublik Dagestan. Sie streben ein unabhängiges Kaukasus-„Emirat“ an. Dem russischen Geheimdienst zufolge haben sich viele Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat angeschlossen, zahlreiche gingen nach Syrien.