Hintergrund Die türkische Wirtschaft ist dringend auf Importe angewiesen

Berlin (dpa) - Die türkische Wirtschaft, die einen jahrelangen Boom hinter sich hat, ist dringend auf Importe angewiesen. Die deutsche Außenhandelsagentur GTAI spricht von einem „chronischen Defizit“ des türkischen Außenhandels.

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Zurückzuführen ist dieses in erster Linie auf die Importabhängigkeit der lokalen Industrie, die Energieträger wie Erdöl und Erdgas sowie Rohstoffe und industrielle Halbwaren größtenteils aus dem Ausland einführen muss.“

Insgesamt hat die Türkei zuletzt (2016) Waren im Wert von knapp 199 Milliarden Dollar eingeführt, in den Jahren zuvor waren es mit bis zu 252 Milliarden Dollar (2013) zum Teil noch deutlich mehr. Dagegen stehen (2016) Ausfuhren von lediglich 142 Milliarden Dollar. Ein Defizit in der Handelsbilanz bedeutet auch: Die Türkei ist zur Finanzierung der Einfuhren auf Kapitalimport angewiesen.

Unter den Lieferanten der türkischen Wirtschaft steht Deutschland mit gut 21 Milliarden Dollar an zweiter Stelle, seit einigen Jahren liefert nur China (25 Milliarden Dollar 2016) mehr an den Bosporus. Weitere wichtige Lieferanten: Russland, die USA und Italien.

Zusammen mit seinen europäischen Partnern ist Deutschland indes die größte Macht im Handel mit der Türkei: „Wichtigster Handelspartner der Türkei ist mit Abstand die Europäische Union. Etwa 48 Prozent der gesamten türkischen Warenexporte gingen im Jahr 2016 in die EU. Umgekehrt führte die Türkei 39 Prozent der Produkte aus dieser Region ein“, stellt GTAI fest. „Deutsche Firmen unterhalten traditionell enge Handelsbeziehungen mit türkischen Firmen.“