Hintergrund „Hermes-Bürgschaften“
Berlin (dpa) - Exporte von Maschinen, Anlagen oder Autos sind ein wichtiger Motor der deutschen Wirtschaft. Allerdings bergen Ausfuhren manchmal auch Zahlungsrisiken, die normalerweise über Versicherungen abgedeckt werden.
In einigen Fällen, etwa bei Lieferungen in Entwicklungsländer, mögen private Versicherer solche Risiken aber nicht schultern.
An dieser Stelle springt der Staat mit Exportkreditgarantien ein. Sie sind ein wichtiges Instrument zur Exportförderung und schützen die deutschen Unternehmen vor Verlusten durch ausbleibende Zahlungen ihrer ausländischen Geschäftspartner: Zahlt der ausländische Abnehmer nicht, übernimmt der deutsche Staat die Rechnung.
Weil beim Management dieser Garantien seit Jahrzehnten der Kreditversicherer Euler Hermes federführend ist, hat sich dafür die Bezeichnung „Hermesbürgschaften“ eingebürgert.
Der Rahmen für solche Garantien beträgt derzeit 160 Milliarden Euro, die aber in der Regel längst nicht ausgeschöpft werden. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums hat der Bund zuletzt (2016) für Aufträge im Volumen von 20,6 Milliarden Euro Garantien übernommen. Zum Vergleich: Die gesamten deutschen Warenexporte hatten im vorigen Jahr einen Umfang von etwa 1,2 Billionen Euro.