Dokumentation: „Gehe die nächsten Wochen im Amt an“
Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat im Bundestag in einer Rede erneut Stellung zur Affäre um seine Doktorarbeit genommen - mitunter in verschachtelten Sätzen. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentiert Auszüge:
„Ich habe fehlerhaft gehandelt. Ich habe mir nicht den Anspruch gesetzt, (...) arrogant dieser Tätigkeit nachzugehen, nein, sondern mit der notwendigen Verantwortung die Aufgaben anzunehmen, die im Amtsspektrum des Bundesverteidigungsministers zu sehen sind. Das sind gewaltige Aufgaben. Aber solche, die ich auch mit Freude angehe und die ich umso freudiger annehme, je liebevoller man mit mir hier umgeht (...)
Ich bin dankbar für jeden Hinweis, der meine Arbeit anbelangt. Ich hatte nach einer langen Pause drei Tage am Wochenende, um sie entsprechend zu sichten. Ich habe viele, viele Hinweise aus dem Internet bekommen, und viele, viele Hinweise, die ich auch entsprechend, wenn man dazu endlich dann einmal Zeit haben sollte, entsprechend aufarbeiten kann. (...)
Was die Zahl der wissenschaftlichen Dienste anbelangt, oder der Ausarbeitung der wissenschaftlichen Dienste, so waren die, die ich als Primärquellen benannt habe, mir bislang vier bekannt. Von sechs weiß ich bisher nichts - freue mich, wenn ich sie sehe. Ob ich sie als Primärquelle eingebracht habe oder mit ihren Fußnoten so umgegangen bin wie ich mit anderen Fußnoten umgegangen bin, kann ich erst sehen, wenn ich es mir tatsächlich angeguckt habe. Werde dann aber auch ebenso offen dazu Stellung nehmen. (...)
Und das Letzte was mir noch einmal wichtig ist zu sagen, einfach noch mal zu wiederholen, weil man sich selbst den Spiegel auch selbstkritisch vorhält, und wenn man ihn sich selbstkritisch vorhält, dann steht man zu Dingen, die man gemacht hat, kann aber auch bei einer Sache weiterhin klar stehen: Dass man nicht bewusst und mit Vorsatz getäuscht hat, sondern, dass man auch hier versucht hat, der Verantwortung seines Amtes nachzukommen und dem gerecht zu werden. (...)
Das werde ich mit der entsprechenden Freude und mit der entsprechenden Verantwortung, die man für Soldaten im Einsatz trägt, mit einer Verantwortung mit Blick auf eine Bundeswehrreform und mit der notwendigen Leidenschaft, die man anlegen kann und anlegen muss und die von einem Bundesminister auch erwartet wird. Und in dieser Hinsicht werde ich die nächsten Wochen und Monate angehen - und zwar im Amt.“