„Euro Hawk“: De Maizière denkt über personelle Konsequenzen nach
Berlin (dpa) - Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) behält sich wegen der Drohnen-Affäre weiter personelle Konsequenzen in seinem Ministerium vor. „Es bleibt dabei, dass ich darüber nachdenke“, sagte er vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zum „Euro Hawk“.
De Maizière hatte bereits Anfang Juni kritisiert, seine Mitarbeiter hätten ihn nicht ausreichend über das Rüstungsprojekt informiert, und dabei personelle Konsequenzen nicht ausgeschlossen. Näher äußerte er sich dazu bislang nicht.
Verantwortlich für die Unterrichtung des Ministers in Sachen „Euro Hawk“ waren allen voran die beiden zuständigen Staatssekretäre im Verteidigungsministerium, Stéphane Beemelmans und Rüdiger Wolf. Beemelmans hatte eingeräumt, er habe de Maizière nach Bekanntwerden einer drohenden Kostenexplosion beim „Euro Hawk“ zunächst nicht informiert. Der Staatssekretär übernahm die Verantwortung dafür.
Die Beschaffung der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ war Mitte Mai wegen massiver Zulassungsprobleme und einer drohenden Kostenexplosion abgebrochen worden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 668 Millionen Euro in das Projekt geflossen.